Mittel= und Lüdamerika. (Januar 18.—Februar 6.) 549
18. Januar. (Paraguay.) Der Kriegsminister Zara, der
den Präsidenten und Vizepräsidenten der Republik zum Rücktritt
gezwungen hatte, übernimmt selbst die Präsidentschaft und bildet
ein neues Kabinett.
21. Januar. (Ecuador.) Die Regierung lehnt es ab, ihren
Grenzstreit mit Peru dem Haager Schiedsgericht zu unterbreiten.
21. Januar. (Ecuador.) Präßdident Estrada bespricht mit
angesehenen Bürgern das Anerbieten der Vereinigten Staaten, die
Galapagos-Inseln auf 99 Jahre für 15 Millionen Dollars zu
pachten. Die Versammlung entscheidet sich einstimmig für Ab-
lehnung.
22. Janugr. (Honduras.) Der amerikanische Kreuzer
„Tacoma“ landete 30 und der britische Kreuzer „Brilliant“ 20 Mann,
um die neutrale Zone gegen die Aufständischen zu sichern.
22. Januar. (Honduras.) Das Kanonenboot „Hornet“
des früheren Präsidenten Bonilla wird durch den amerikanischen
Kreuzer „Tacoma“ beschlagnahmt.
27. Januar. (Panama.) Das Unterhaus hat den Kontrakt
des Präsidenten mit dem englisch-deutschen Syndikat für den Bau
einer Eisenbahn gutgeheißen.
27. Januar. (Peru und Ecuador.) Zweihundert peruanische
Soldaten haben den Grenzort Chacras in Ecuador angegriffen.
Drei Ecuadorianer wurden getötet, acht verwundet.
27.—29. Januar. (Ecuador.) Wegen der Befürchtung, daß
der Präsident Alfaro die Galapagos-Inseln heimlich an die Ver-
einigten Staaten verpachten wolle, finden Ruhestörungen statt. Der
Präsident erklärte, daß er von den Verhandlungen Abstand nehme.
Ende Januar. (Mexiko.) Begründung eines internationalen
Instituts für amerikanische Archäologie und Ethnologie.
Im preußischen Etat für 1910 sind bereits Mittel zur Entsendung
von Stipendiaten vorgesehen.
1. Februar. (Honduras.) Erfolg des Aufstandes.
Die Regierungstruppen haben Puerto Cortez geräumt. Damit be-
herrschen die Anhänger Bonillas die ganze atlantische Küste von Honduras.
2. Februar. (Chile.) Budgetbewilligung für 1911.
Die Ausgaben sind veranschlagt mit 241744443 Papierpiaster und
63 124573 Goldpiaster.
6. Februar. (Haiti.) Der von den Revolutionären für die
Präsidentschaft vorgeschlagene General Leconte suchte in dem deutschen
Konsulat Zuflucht.