Mittel- und Sädamerihs. (März 11.— April 23.) 551
11. März. (Mexiko.) Die konstitutionellen Garantien werden
auf sechs Monate suspendiert.
12. März. (Argentinien.) Die Regierung beschließt, die vom
Kongreß votierten Budgetausgaben um 68 Millionen Pesos, davon
57 Millionen Pesos für öffentliche Bauten, zu reduzieren.
Mitte März. (Paraguay.) Durch einen Sieg bei Villa
Rosario zersprengt der Diktator Oberst Java die ganze Streit-
macht der Aufständischen.
18. März. (Mexiko.) Der aus Paris auf dem Wege über
die Vereinigten Staaten zurückkehrende Finanzminister Limantour
überbringt die Forderung des Staatssekretärs Knox an den
Präsidenten Diaz, entweder den Aufruhr kraftvoll zu unterdrücken
oder mit Madero Frieden zu schließen oder abzudanken.
W—. März. (Mexiko.) Neue Zusammensetzung des Kabinetts:
Finanzen: Limantour; Aeußeres: de la Barra; Justiz: Sodi; Ver-
kehrswesen: Dominguez; Krieg: Cosio; Unterricht: Estanol.
3. April. (Mexiko.) Fortgang des Aufstandes.
Präsident Diaz verfügt die Entlassung einer Anzahl unpopulärer
Beamter und empfiehlt in einer Botschaft an den Kongreß einige von den
Aufständischen geforderte Reformen. Madero erklärt aber, die Waffen
nicht niederzulegen, bis die letztjährige Wahl (siehe 1. Dezember 1910.)
annulliert und eine neue Präsidentenwahl anberaumt ist.
7. April. (Brasilien.) Das Angebot eines japanischen
Syndikats, in Municip Campos 300 japanische Familien an-
zusiedeln, um dort Reis, Zucker, Cacao und Baumwolle anzubauen,
wird vom Ackerbauminister angenommen.
7. April. (Mexiko.) Friedensverhandlungen mit den Auf-
ständischen werden abgebrochen, weil Madero auf dem Rücktritt des
Präsidenten Diaz besteht.
15. April. (Mexiko.) Einmischung der Vereinigten Staaten.
Die bei Antonio versammelte Armee sendet ein Kavallerieregiment
über die Grenze. Unter seinem Schutze sammeln sich viele amerikanische Zu-
schauer, um dem Gefecht bei Agua Priete zwischen amerikanischen Regierungs-
truppen und Rebellen zuzuschauen.
20. April. (Mexiko.) Protest des Präsidenten Diaz gegen
die Forderungen der Vereinigten Staaten.
Er weist die Forderungen der Vereinigten Staaten, Kämpfe an der
amerikanischen Grenze und Verletzungen amerikanischen Gebiets oder Eigen-
tums zu vermeiden, zurück und erklärt, die ganze Schuld treffe die Amerikaner.
Deren Offiziere hätten wiederholt den Insurgenten geholfen und die Neu-
tralität verletzt. Die Amerikaner hätten überhaupt schuld an der Revolution.
. April. (Mexiko.) Abschluß eines fünftägigen Waffenstill-
standes zwischen den Aufständischen und der Regierung.