552 Mittel- ud Südameriha. (April 25.—Mai 25.)
2. April. (Mexiko.) Das britische Kriegsschiff „Shearwater“
landet auf Wunsch zweier mexikanischer Beamter Truppen.
3. Mai. (Brasilien.) Im Kongreß wird eine Botschaft des
Präßidenten Marschall Hermes da Fonseca verlesen.
Die auswärtige Schuld belief sich am 31. Dezember auf 77331 737
Pfund Sterling und 240 Millionen Franks; die innere Schuld auf
591 750 Kontos Reis.
5. Mai. (Mexiko.) In der Hauptstadt sammelt sich eine
Volksmenge vor dem Hause des Präsidenten und ruft: „Nieder
mit Diaz“.
5. Mai. (Mexiko.) Einigung der Regierung mit den Auf-
ständischen.
Präsident Diaz und Vizepräsident Corral erklären sich damit ein-
verstanden, zurückzutreten und dem Minister des Aeußern de la Barra bis
zu den Neuwahlen die Staatsleitung zu überlassen.
7. Mai. (Mexiko.) Extrablätter bringen das Manifest des
Präsidenten Diaz über seine Absicht zurückzutreten, sobald der Friede
wiederhergestellt ist.
8.— 9. Mai. (Mexiko.) Angriffe der Aufständischen auf die
nach Juarez zurückgeworfenen Regierungstruppen.
Nach der Eroberung erklären sie Juarez zur Hauptstadt des Landes.
13. Mai. (Argentinien.) Der Präsident eröffnet den Kongreß
mit einer Botschaft.
Die Botschaft empfiehlt Klugheit bezüglich der Finanzen und kündigt
eine Anleihe von 60 Millionen Piaster Gold zur Beendigung öffentlicher
Arbeiten an. Die Einfuhr im letzten Etatsjahre betrug 351770656 Piaster
Gold, die Ausfuhr 361626055 Piaster Gold, das im Umlauf befindliche
Papiergeld 738 Millionen Piaster, garantiert durch 226 Millionen in Gold.
Die innere Schuld betrug 1910 92500000 Piaster Gold, 121 Millionen
in Papier; die äußere Schuld 805500000 Piaster in Gold. Der Bau von
Eisenbahnen werde fortgesetzt und erreiche 31000 Kilometer. Die Botschaft
hebt die politische Unparteilichkeit der Regierung hervor und weist auf das
gemeinsame friedliche Vorgehen Argentiniens, Brasiliens und der Vereinigten.
Staaten in dem Konflikt zwischen Peru und Ecuador hin.
21. Mai. (Mexiko.) Friedensschluß zwischen dem Präsidenten
Porfirio Diaz und den Insurgenten.
24. Mai. (Uruguay.) In Montevideo kommt es bei Durch-
führung des Generalstreiks zu Unruhen.
25. Mai. (Mexiko.) Rücktritt des Präsidenten Porfirio Diaz.
In der Hauptstadt fanden Zusammenstöße zwischen Militär und
Pöbel statt, wobei 15 Personen getötet und 45 verwundet wurden. — Der
im 81. Jahre stehende Expräsident hat 30 Jahre lang diktatorisch regiert,
um das Parteiwesen und die daran geknüpfte Gewalttätigkeit mit starker
Hand niederzuhalten.