Asien. (Juni 8. - Juli 12.) 573
8. Juni. (Britisch-Indien.) Die englischen Blätter in
Kalkutta wünschen die Ungültigkeitserklärung der Konzessionen für
die Wolfram-Minen im Bezirk Tavoy an Deutsche und fordern,
daß nur Engländern die Konzession gegeben werde, da die Wolfram-
erze zur Herstellung des besten Stahls für Panzerplatten not-
wendig seien.
10. Juni. (China.) Über die Bevölkerungszahl macht das
„Némorial diplomatic“ angeblich auf Zählung beruhende Angaben.
Im ganzen soll China 461 Millionen Einwohner haben. Für die
bekannteren Provinzen werden folgende Zahlen angeführt: Tschili 29,4 Mil-
lionen, Mandschurei 17, Schantung 38, Szetschuan 79, Hunan 22, Kiangsi 24,5,
Kiangsu 29,3.
10. Juni. (Japan.) Auf den Bonininseln wird eine neue
Bafis für die Kriegsflotte im Stillen Ozean errichtet.
15. Juni. (Persien.) Der Sepehdar und Premierminister
Mohamed Weli Khan flieht nach dem Norden.
21. Juni. (Japan.) Abschluß eines Handels-= und Nieder-
lassungsvertrages mit der Schweiz auf der Grundlage gegenwärtiger
Meistbegünstigung.
23. Juni. (China.) Ein kaiserlicher Erlaß hebt das Mini-
sterium für die Ernennung von Amtspersonen sowie die Kommission
zur Vorbereitung konstitutioneller Reformen auf und überträgt diese
Angelegenheiten dem Ministerkabinett.
A. Juni. (Japan.) Zur Liquidation der Ansprüche von
und an Rußland infolge des Krieges von 1904/5 wird ein Kom-
promiß geschlossen.
25. Juni. (Japan.) Abschluß des Handelsvertrages mit
Deutschland.
30. Juni. (China.) Die chinesische Regierung unterhandelt
mit Juanschikai, damit er zu den Staatsgeschäften zurückkehre.
Man bietet ihm den Posten eines Vizepräsidenten des Kabinetts an.
Der alte Staatsmann will jedoch nur mit Erlaubnis der verwitweten
Kaiserin Long. Ju, der Witwe des Raisers Ruang-Siü, die bisher noch nicht
einverstanden ist, wiederkehren.
4. Juli. (China.) In der Provinz Hupei sind wegen der
Verstaatlichung der Eisenbahnen Unruhen ausgebrochen.
9. Juli. (Persien.) Der am 15. Juni geflüchtete Sepehdar
kehrt von Rescht nach Teheran zurück.
12. Juli. (Persien.) Das Ministerium demissioniert, weil
der Sepehdar die Unabhängigkeit der Minister vom Parlament
verlangt.