Full text: Europäischer Geschichtskalender. Neue Folge. Siebenundzwanzigster Jahrgang. 1911. (52)

596 Auhans I. 
2. Oekonomische Interessengegensätze in der Gegenwart: a) Einfluß 
der Bevölkerungsbewegung und der industriellen Entwicklung auf die Aus- 
dehnungspolitik der Staaten. b) Die ökonomische Schutzpolitik, ihr Ursprung 
und ihre Begründung, ihre Handhabung und Einwirkung auf das Ver- 
hältnis der Nationen: Prämien (offene und versteckte, staatliche und private), 
Meistbegünstigung, Verhalten gegen fremde Waren überhaupt, gegen fremdes 
Kapital, Boykott, Abwehr fremder Einwanderung. c) Die internationalen 
Anlehen, Verhältnis des Gläubigerstaates zum schuldenden Staat. Be- 
nützung der Anlehen zur Gewinnung von Einfluß auf andere Staaten. 
d) Die Rivalität der Staaten in der Kapitalsanlage im Ausland, und zwar: 
aa) Das Streben nach Erlangung einer bevorzugten Stellung bei der 
Errichtung von Banken, in der Eröffnung und im Betrieb von Bergwerken, 
bei der Vergebung öffentlicher Lieferungen, bei der Ausführung von Bauten, 
beim Bau von Bahnen (Sibirische, Mandschurische, Persische, Bagdadbahn, 
Adriabahn), kurz bei der Organisation großer kapitalistischer Unternehmungen 
im Auslande. 
bb) Vertragsmäßige Behinderung fremder Staaten, auf eigenem 
Boden produktive Unternehmungen auszuführen, z. B. Eisenbahnen im 
eigenen Land zu bauen. 
3. Die antimilitaristische Bewegung in religiöser und politischer Hin- 
sicht. Nur jene soziale und geistige Bewegung ist hier zu behandeln, welche 
grundsätzlich jede militärische Organisation verwirft. 
4. Die Stellung der organisierten Arbeiter und der Sozialisten in 
den verschiedenen Staaten zum Krieg und zu den Heeresrüstungen. 
5. Läßt sich ein besonderes Interesse einzelner Klassen für oder gegen 
den Krieg, für oder gegen die stehenden Heere feststellen? #1# 
6. Einfluß der Frauen und des Frauenstimmrechtes auf Krieg und 
Heeresrüstungen. 
7. Die Ausdehnung der Wehr= und Kriegspflicht in den verschiedenen 
Staaten. a) Bedingungen der Dienstpflicht, Werbesystem, allgemeine Dienst- 
pflicht, Stellung der Ausländer. b) Verhältnisse der Wehr- und Dienstpflichtigen 
zur Gesamtbevölkerung. c) Einfluß des gegenwärtigen Systems der Wehr= und 
Kriegspflicht und der Organisation der Heere auf die Kriege und deren Dauer. 
8. Die ökonomischen Wirkungen des Beuterechtes und ihr Einfluß 
auf die Entwicklung der Kriegsmarinen. 
9. Kriegsanleihen in neutralen Ländern, deren Umfang und Einfluß 
in den Kriegen der Neuzeit. 
10. Wirkungen der Kriege: a) Finanzielle Belastung der Staaten 
durch Kriege. Bedeckung durch Steuern und Anlehen, unter anderem in 
neutralen Staaten. b) Volkswirtschaftliche und privatwirtschaftliche Verluste 
und Gewinne: Unterbindung der Produktion und Zerstörung produktiver 
Kräfte; Verminderung der Erwerbsgelegenheit; Hemmung des auswärtigen 
Handels, der Nahrungsmittelzufuhr; Vermögenszerstörungen; Entwertungen 
im Eigentum und Effektivvermögen; finanzielle Belastung durch Steuern, 
Kriegsentschädigungen; Wirkungen auf den privaten Kredit, insbesondere 
auf die Sparkassen. Vorteile für jene Industrien, welche für die Armeen 
arbeiten; Nachteile und Vorteile für die neutralen Völker. c) Wirkung eines 
Krieges auf die Versorgung der Welt mit Nahrungsmitteln und Rohmaterial, 
mit besonderer Berücksichtigung jener Staaten, welche in starkem Maße von 
solcher Einfuhr abhängen. (Großbritannien, Deutschland), durch Ablenkung 
der Kapitalien von den Nahrungsmittel und Rohstoffe produzierenden 
Ländern (Stillstand des Eisenbahnbaues, neuer Investitionen in Landwirt- 
schaft und Industrie). d) Die Lage des siegenden Staates (Form und Ver- 
wendung von Kontributionen; Kriegsentschädigungen); Einfluß auf die
	        
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