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8. Oekonomische Wirkung der Tatsache, daß junge Männer der
Industrie entzogen werden, um in Armee und Flotte zu dienen a) ge-
zwungen, b) nicht gezwungen. Zu beachten ist hierbei der industrielle Wert
militärischer Zucht und Uebung.
9. Einfluß von Verschiebung der Berufsgliederung der Bevölkerung auf
Zusammensetzung und Leistungsfähigkeit der Heere. Einfluß von Aenderungen
in der beruflichen Zusammensetzung der Heere anf das ökonomische Leben.
10. Aufnahme von Anleihen zu militärischen Zwecken: Beteiligung
einheimischen und fremden Kapitals.
11. Die Kriegsindustrien: d. h. die verschiedenen Gewerbe, die durch
die großen Betriebe für Heer und Flotte gestärkt oder hervorgerufen werden.
Dabei ist zu unterscheiden zwischen a) Staatsbetrieben (Arsenale, Docks usw.
und b) Privatbetrieben. Hier ist die Geschichte und die Leistungsfähigkeit
großer Waffenfabriken anzuschließen, die sowohl auswärtigen Abnehmern
als ihren eigenen Regierungen Lieferungen stellen.
12. Kriegsmaterial. (Kriegsmunition.) Jüngste Entwicklung und
Kosten. Inbegriffen sind Waffen, Munition, Panzer, Kriegsschiffe, Geschütze
aller Art, Kriegsluftschiffe usw. Soweit möglih, soll die Wirkung neuer
Erfindungen auf Offensive und Defensive im Kriege dargelegt werden.
3. Kommission. Ueber die die Völker einigenden Einflüsse im
internationalen Wirtschaftsleben berichtete die 3. Kommission:
Trotz aller Hemmnisse steigender Zollschranken haben die Wirtschaften
der einzelnen Völker aufgehört, sich selbst zu genügen; sie erscheinen in zu-
nehmendem Maße nur mehr als Glieder einer alle Völker der Erde um-
spannenden Weltwirtschaft. Die Kommission wünscht, daß Untersuchungen
angestellt werden, in welchem Maße diese Entwicklung stattgefunden hat,
welches ihre Ursachen gewesen sind und inwieweit das Wachstum der Be-
völkerung das ihrer Bedürfnisse und zwar nicht nur ihrer persönlichen Be-
dürfnisse, sondern auch das zunehmende Bedürfnis der einzelnen nationalen
Produktionszweige nach Rohstoffen und Erweiterung des Absatzmarktes und
die Unzulänglichkeit eines jeden einzelnen Landes, diesen Bedürfnissen zu
genügen, diese Entwicklung herbeigeführt haben oder dadurch herbeigefühn
worden sind. Sie wünscht weiter, daß der Anteil eines jeden Landes an
der Weltproduktion der hauptsächlichen Lebensmittel und Rohstoffe festgestellt
werde und wie weit die nationalen Produkte eines jeden Landes zu Hause
konsumiert oder ausgeführt werden, und inwieweit fremde Produkte, sowohl
Rohprodukte als auch Manufakte, für den Verbrauch in die einzelnen Länder
eingeführt werden. Die Entwicklung der Weltwirtschaft findet zu einem
großen Teile statt auf dem Wege der Anlage von Kapitalien der reicheren
in den unentwickelteren Ländern. Sie führt zu engen Beziehungen und zur
Mehrung des Reichtums nicht nur für das leihende und das beliehene Land,
sondern ebenso für alle Völker, welche mit einem von beiden in direktem oder
indirektem Verkehr stehen. Die Kommission ist der Meinung, daß exakte
Untersuchungen angestellt werden sollen über die gegenseitige Abhängigkeit
der Völker, welche durch diese Beziehungen hervorgerufen worden ist.
Mitte August. (Soerabaya auf Java.) Internationaler
Pflanzenfaserkongreß nebst Ausstellung und Erprobung von Maschinen.
Etwa 70% der ausgestellten Maschinen stammten aus Deutschland.
30. August. (Berlin.) III. intern. Laryngo-Rhinologenkongreß.
31. August. (Genf.) Komitee der internationalen Gesellschaft
zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit.