Full text: Europäischer Geschichtskalender. Neue Folge. Achtundzwanzigster Jahrgang. 1912. (53)

102 Dae Dertsiqe Rtiq and seine einielnen Glicdet. (April 15.) 
Verkehrstruppen und Train, 106 Malchinengerehriom mien, serner Etots- 
erhöhungen an Mannschaften bei der Infanterie, Feldartillerie und den 
Verkehrstruppen, endlich eine Anzahl neuer Fenanwobehöroen wornuter 
insbesondere zwei Generalkommoandos hervorzuheben sind. Die Friedens- 
kusensstarte steigt dadurch um rund 29000 Mann, die dadurch Alrueen 
Kosten betragen in den Jahren 1912 bis 1917 795 „,5, 101, 78, 58, 62 
62 Millionen Mark. 
b%Novele zum Flottengesetz sieht zur Belttigung. grgamistorilcher 
Mibstände die allmähliche Bildung eines dritlen aktiven Geichwaders vor, 
und zwar durch Verzicht auf das d und * zurzeit 
vorhandene Materialreserve, sowie durch den Bau von 3 Linienschissen 
und 2 kleinen Kreuzern; weiter verlangt siet bine Personalvermehrung, Be- 
schaffung Fiaiger Lustschisse und Vermehrung der Umersestae. Die PKosten 
werden 1912 bis 1917 betragen: 15, 29, 39, 40, 44, 43 Millionen Mark, 
wovon aus- einmalige Ausgaben entsallen: 14, 7. 29, 25, 24, 18 Mil- 
lionen 
eckung der Mehrkosten stehen zunächst für das Jahr 1912 
eine Rate von reiumane zur Veriügung, die bei der Ausstellung 
des Eiaots im Frühherbst noch nicht zu rse waren, auf die aber jetzt 
gerechnet werden sunw enamen ich 45 Millionen Mark an go öllen und Sieuern, 
sowie rund 15 Millionen Mark an Ueberschüssen der Eisenbahn= und Post- 
verwaltung einschieloich Gleichungsbeiträgen. Bei der Verzinsung der in 
den letzten Jahren durch Tilgung verminderten Reichsichuld laisen sich 10 
und durch Ermäßigung der Nosten für den Nord-Ostieckonal infolge lang- 
samerem Voranschreiten des Sa gleichialls 10 Millionen Mark sparen, 
so dah insgesam 30 Milion m Mark mehr zur Verfügung stehen, als bei 
der Vorsege des Etats a 
Den feienen. aurs rran- die Aushebung des Branntwein- 
kontingents, das 1912 14,5 und in jedem der jolgenden Jahre 36 Mil- 
ionen Mark wndnenn 14. ergeben soll. Das Komingem wird außer 
ür Bayern, Würktemberg und Baden aufgehoben und in dieien Staalen für 
gewerbliche Brennereien auf 5, für andere Brennereien au' 7, 50 Mark herab- 
gesetzt. Für die kleinen Obübrennereien, sowie für kleinere landwirtschaftliche 
Prennereien bleiben besondere Schutzvorschriften bestehen. Damit verbinden sich 
einige Verbesierungen des übrigen Branntweinstenergeseves, jowie dos Verbot 
der Verwendung von Methylallohol zu Nahrungs- und Genusiminemn usw. 
Die Verwendung der Ueberschüsse aus dem Jahre 1911 sowie der 
im Jahre 1912 zu erzielenden liberschüsse bleibt der Vestimmung der 
nächstjährigen — überlasien. Die dem Ergänzungeckat beigefügte 
Deulichrift berechnet die Vornwschtat Emtwicklung der Ausgaben und 
Einnahmen in den nächsten Jahren unter Berücküchtigung des Umstandes, 
daß die Zuckersleuer am 1. #n 11914 und die Grundwechielabgabe am 1. Juli 
1911 ermäßigt werden soll. Sie kommt n dem Ergebnis, daß die Kosten der 
Sehrvorlagen ohne wesentliche Beeimträchtigung der von den verbündeten 
Regierungen im Einverständnis mit dem Reichelag geplanten Gestaltung des 
Entraordinariums und der Snenee bestruten werden können, unter 
den Vorameirbungen, daß die Grundiäue #i# poriamer Wirtschaftsführung 
Gewio gewahrt bleiben, wie in den leyten Jahren, daß die goegemwartige 
Lage sich nicht fühlbar verschlechtert und keine bejonderen neuen Anso 
rungen an das Reich herantreten; andernialls würde sich die eenen 
ergeben, neue Einnahmequellen gu erschlichen, oder die Ermößigung ein- 
zelner Steuern ganz oder zum Teil für einige Jahre hinauszuschieben. 
  
  
  
15. April. (Breslau.) Die Stadlverordnetenversammlung
	        
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