Full text: Europäischer Geschichtskalender. Neue Folge. Achtundzwanzigster Jahrgang. 1912. (53)

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südekrikanischen Ansiedler doorder. haben, am — verkauft. Das 
ist sowohl die Pflicht der Regie als auch der Regieru Das Leitmotiv 
ist also in aaheer Linie, 2 im Interesse der sbrfenanen Förderer ge- 
handelt werden muß. Wenn es neben biesen Interessen möglich ist, nationale 
Bedürfnisse zu befriedigen, dann werden Sie selbstverständlich die Regierung 
bereit finden, die Hand dazu zu bieten. Ich habe solchen Interessen, wo# 
v — haben und vorliegen, gegloubt Rechnung tragen zu sollen 
auch Rechnung getragen. Ich komme nun zu dem Vertrag. Ich 
w Sie können diesen neuen Bertrag am besten würdigen, wenn Sie 
ihn eine ira et stuckio mit dem alten Vertrage vergleichen. Dem alten 
Vertrage ist vorgeworfen worden, daß erstens die Preise für Diamanten zu 
billig seien, zweitens, daß die deutschen Schleifer nicht nur keinen genügenden 
Anteil gehobt hänen, sondern daß sie sogor benachteiligt worden sind gegen- 
über den ausländischen Schleisern, und drinens, daß das deutsche Kopital 
gar keinen Anteil an den Trausoktionen einer ausländischen Firma gehabt 
hat. Zunächst handelte es sich um die Preisfrage. Wir haben eine Reise 
gemacht nach Amsterdam, Antwerpen und London, und wi haben durch 
eingehende Geivräche mit Diamantenhändiern die Preise der Diomanten 
roh und geichlisfen sesigestellt. Auf Grund dieser Feststellungen sind die 
Preise der Diamanten in dem neuen Vertrage um drei bis vier Mark pro“ 
Karat erhöht worden. Das ist sicher eine Verbesserung des vorigen Ver- 
trages. Nach dem neuen Vertrage kaufen die deutschen Schleifer fünf Pro- 
zent billiger, als der Verlaufspreis für andere. Damit hatten sich die Schleifer 
Findverstanden. erklärt. Und drittens ist im neuen Vertrag stipuliert worden, 
gie oder - anderer Diamantenhändler mit mindestens zehn 
Vrozent" runirten kan 
Nach Eun#digung der Diamantenfrage folgt eine allgemeine Aus. 
iprache über Südwestafrika. bejondere über die Haltung von Groß- 
vieh und über die Wasserversorgn 
Ledebour 1Sd.) brgensene, eine Resolution auf Aushebung 
der Verordnung, durch die den ehemals auiständischen Eingeborenen die 
Haltung von Großeß nur nach der für jeden Fau einzuholenden Geneh 
migung durch d n Gonverneur gestaltet ist. Die Verordnung liegt im 
Interesse der Md 2 Farmer, die die Eingeborenen nicht zu Rrästen 
kommen lassen wollen. Zetzt ünd die Eingeborenen nur Halbskloven, die 
widerwillig auf den Farmen arbeiten. Dem joll unsere Resolution abhelsen. 
Wir arbeiten also auch bier arfeber poĩitiv mit. 
Staatssekrelär Dr. Soli: Die Berordnung war nach- dem Kriege 
notwendig zur Kontrolle orr Hottenonen und Hereros, die uns 1500 Tote 
und Juoalldeu- erursach haben. Es ist aber nur ene E“s 
Bestimmung. Ich e mit dem Gouverneur verhandeln, ob sie gemildert 
werden kann. Sie t deinnn rigoros gehandhabt worden 
Sowohl die von der Budgetkommission eingebrachte Resolution, wic 
die des AUog. Ledebour wird angenommen. 
Die Ortszulagen für die Beamten des Bezirks Lüderitzbucht in 
Höhe von 40000 Mark, die die Budgetkommission gestrichen hatte, werden 
auf Anag Abg Roland-Lücke Nl.) wieder bewilligt. 
für Somoa liegt eine Resolution der Budget- 
kommissi ron da die um Einbringung eines Gelepentwurfes ersucht, der 
die Gültigkeit der Ehen zwischen Weißen und Eingeborenen in 
allen deutichen Tchnteennn sicherstellt und das Recht derienigen unebe- 
lichen Kinder gen auf welche eiwa das bürgerliche Geienbuch zurzeit 
nicht Anwendung fie 
Swatsselsenhn . Solf: Es handelt sich um eine sehr ernste Frage.
	        
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