Full text: Europäischer Geschichtskalender. Neue Folge. Achtundzwanzigster Jahrgang. 1912. (53)

136 Des Deufsce Nrich und srinr rinteimns Glicder. (Mai 2.) 
Ich erlaube mir, Sie an das zu erinnern, was ich als Einleitung zu meiner 
EW— ausgeführt habe. 5 bitte Sie, diese Frage nicht vom Partei- 
standpunkt des zu betrachten, sondern vom allgemeinen nationalen Stais# 
Ponber aus. G. jae einen Wunsch und eine Bitte an das hohe Haus. 
Ich bitte “ 6 esolution der Budgetkommission zu refüsieren und nicht 
anzunehmen. Es ist ein guhherordentüche ichwieriges Problem, sehr schwer 
n 2#2 uns Deutsche, die wir in der Heimat leben und nicht in 
jenen Ländern hewesen GEchwoart und Weiße derühren. Ich 
lassen, die von anderen Nationen fesigeseelt wurden, die länger Kolonial- 
politik treiben als win Die mit der Zeit immer schwieriger werdende 
Lösung dieser Frage macht z. B. den indischen Stoatemennern. Sorge, und 
10 in den anderen beiuan Kolonien zerbricht man sich den Kopf. So 
ndern in ihren snaliche Besitzungen, den Iimischen 
Echegeoiseen in Südamerika. In d rkt# dieser Länder finden 
Sie Argumente genug für meine Sieuung. Woas ist denn die Azerirege 
in den Vereinigten Staaten anderes als eine Mischlingsfrage? Von den 
11 Willionen Bürgern der Vereinigten Staoten, die aus Westafrika stammen, 
ist nur ein verschwindend kleiner Bruchteil unvermischt. Die überwiegende 
Mehwen sind Mischlinge aller Nuancen. Die Erfahrungen, die man dami 
. macht hat, sind ein warnendes Meneiekel für alle kolonisierenden Nationen. 
altrrstanden Humoanität und unwürdiges Herabsteigen zu niederen Rassen 
in sich. Man kann gegen die Sklaverei lein, aber wir betonen. dañ 
bpgegen diese Mischung sind und sein müssen. Der Neger hat sich in 
den alten patriarchalischen Berhältnissen der Südstaalen, was *x den Nord- 
staaten niemals gewürdigt worden ist, besser gefühlt, u et sich jebt als 
freier Mensch sühlen muß. Die Anerkennung des Negers in der Thcorie 
als Bürger und die Bemühungen eincs selbstbewußten Vertein diese Throrie 
zu bekänuen, führen zu ungeheuerlichen 3unseguenen. Der Neger ist frei, 
er konn sogar Präsident werden, wenn er nicht vorher — gelncht wird! 
Ich bitte #er dringend, keine soiawolltsichen und obogmartishn Momente 
in das Problem der Mischingeirae c hineinzubringen, sondern einfach die 
Tausaden zu überlegen. Sie senden Ihre Söhne in die Kolonien — wünschen 
Eie, daß sie Ihnen schwarze Schwiegertschter ins Haus bringen? Die 
Frkusche Kolontalgeseuschaft gidt 50000 Mark dafür aus, daß weiße 
Mädchen nach Südwest hinausgehen, — sollen sie jich dort mit Hereroo und 
Honemotten verheiraten? Nein, laisen Sie die Tatjachen jprechen, Ihre In- 
stinkte als Deniiche, ale Weine. Die gauze Nation wird Ihnen das danken. 
Wir sind Weiste und wollen Weiße bleiben. Das ist kein Herrenitandpunsl. 
In dieser Beiehung ist auch der Proletarier Herr. Nicht der Wohlhabende 
heiralet eine eingeborene Frau, jondern der armc, der kleine Mann, und ge- 
rade den Prosciarier wollen wir ichũben. Das juriĩtijche Momem scheidet 
aus. Wir wollen unsere weiste Rasiec in Afrika nicht verhastardieren. Ich 
biue daber. den Beschluß der Kommission Treibfteren. (Beijal 
v. Möhlendorff- Kölin ####.) 
edeboe (Sd.): Die Rede drer Sss war wirbtich 
das Erstaunücchsee, was wir jeit langer Zeit hier gebort hab 
sormell gegen die Ehe gesprochen. Aber in ieluschte roheen. sich sein 
WBorte gegen die Folgen des Geichlechtsverkehrs. Man soll doch nicht Ver- 
schleierung) treiben. Von den 11 Millionen Mischlingen in den Vereiniglen 
Staa#sen ist doch die überwiegende Mehrheit aus dem Konkubinat oder 
dem ungeregellen Geichlechtsverkehr dbekongeganngen. In allen Kolonien 
hat man dicselben Erjahrungen damit gemacht. In Südwest und Samoa 
hat man die Ehe zwiichen Weisjen und Eingeborenen verboten. Ich weiß
	        
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