138 Des Perisqe Reiq aal stiut eiielien Slleter. (Mai 2.)
unserer Zeit, man sehe nur althergebrachte, abgebrauchte Formen. Ich
muß zugeben, daß sowohl die norddeutschen wie die süddeutschen Architesten
bei ihren Entwürfen sich an historisch gewordene Formen gehalten haben,
obwohl ihnen nach dieser Richtung keinerlei Bindung auferlegt war. Offen-
bar haben sie sich wohl von der Ueberzeugung leiten lasen. daß für eine
flegestätte der Kunst Feierlichkeit und Würde n — rägnanter zum
Ausdruck bringen lassen als durch ein Zurückgreif i Suseaaen die
im Lause der hundert und im Wechsel der Zeit euch h siegreich behouptet
oben, wenn gelt einem Bauwerk kraftvolle, znemalt Gestalt zu
Ein schöpfer — öhie wird auch in den Bahnen der histo-
Könnens der Gegenwart in sich verkörpert. Die jetzt vorliegenden Ent-
würfe sind auch nur Slizzen, die als vorläufige zu betrachten sind. Es
wird Sache des mit der endgültigen Bearbeitung beauftragten künsuers
sein, unter voller Würdigung des von der Kritik Vorgetragenen einen bau-
keiien Entwurf schaffen zu können. In der Fachpresse und auch von seiten
der Fachvereine ist die Ausschreibung eines allgemeinen Weltbewerbs als
Wunsch der deutschen Künstlerschaft bezeichnet worden, damit, wie es heißt,
die besten Süäite des Landes sich an der schwierigen Anigabe beteiligen
können. Ueber den Wert eines öfsentlichen Wenbewerbes gehen die Mei-
nungen weit auseinander. Ich dar nur daran erinnern, daß selbst bei
ganz freien und idealen Bauten, wic es beispichsweise die Konkurrenz um
das Biamarckdenkmal auf der Elisenhöhe bei Dingerbrück war, der Eriol
eines Wettbewerbes ein durchaus zweifelhafter sein kann. Ich darf weiter
darauf hinweisen, daß auch unsere ersten Künstler in der östhetischen Frage
durchaus abweichender Meinung voneinander waren. Nach unierer Auf-
fassung sind die Voraussetzungen Hür einen allgemeinen. Wektbewerb nicht
gegeben, da es sich bei dem Bau des Opernhauses um eine gans bestimmt
drnegrent Zweckbestimmung handelt. Urchitekten, die sich eines großen
Rujes erfreuen, haben auch im Einklang mit unserer Auffassung sich gegen
eihn olsgemeinen Wettbewerb ausgesprochen. Die Regierung war der
Meinung und ist auch heute noch der Meinung, daß sie durch die Heran-
ziehung eines begrenzten Kreises von Künstlern von Bedeutung und kach-
männischer Autoriläten eine geeigne#t#e Geundlage für die weitere Vembrilan
des Werkes gefunden hat. Wenn nun das Haus Wert darauf legt, voß
noch weileren Kreisen der deutschen Künstlerschaft Gelegenheit gegeben wird,
auf der Grundlagqe der *x. Programmskizzen Beiträge zur künst-
leriischen Lösung der Frage zu geben, so wird die Regierung sich dieiem
Wuniche gegenüber nicht zurchen verhalten. Mitbestimmend für diesen
Entschluß der Regierung ist die Tatsache, daß ein allgemeiner Wettbewerb
nicht mehr gesordert wird. Die Nanlreurn erklärt aich daher mit Wortlaut
und Iuan der vorliegenden Resolution einverstan
low- Homburg (Nl.) begründet Finen Antrag: Dielt
gel
gegen sind sehr werivolle Arbeiten jũr die weitere Behandlung der Sache
geliefert worden. Es muß jetzt eine größere Zohl hervorragender Künstler
und Architekten herangezogen werden, damit ein gutes Projekt zustande
kommt; es muß also ein neuer engerer Wektbewerb beranssähter werden.