Full text: Europäischer Geschichtskalender. Neue Folge. Achtundzwanzigster Jahrgang. 1912. (53)

hes Penise Reiq uad seine einielaen Glitter. (Mai 17.) 157 
der Tersassung gebracht hat. Wir waren damals der Ansicht, dah die Ge- 
währung der Verfassung ein Fehler war und darin sind wir *W vrsärt 
worden. Wie dieser Fehler in Zukunft wieder gut zu machen ist 
der Zukunft Fterioilen beiben. Ich gche aber auf diese Schen e de in 
weiter ein, ebenso auch nicht auf die Handhabung der Geschäftsordnung im 
Rrbiichen we die mir auch nicht recht hierher zu gehören 
sche P im Wort gemeldet, um unsere geisomte wirt- 
sia- Znanbtchng sein dt Vinfüyruß# der seden baudelsvertrage und 
huaer sich daraus ergebenden Konseauenzen zu erörtern. (Während der nun 
kurse- u%rune bilden sich zunächst bei deur Lamialbemotraren große 
. ozialdemokraten verlassen den Saal, um sich draußen zu 
Huo Luch rt den anderen Parteien herrscht gote Unruhe, so daß 
der K#ner nur äußerst schwer zu verstehen ist. Als der Redner elwa eine 
Stunde gesprochen hat, erscheint der hanjeatische Bundesratsbevollmächtigte 
Klügmann am Bundesratstisch, von einem elezioldemokratischen. Zuruf emv- 
songen, r— er kuier.¾ wieder verschwindet.) 
nt Dr. Kaempf: Wegen der he der Rede des Abgcord- 
neten Suwanden 4 Unruhe ist es mir nicht möglich Peweien. den 
Redner hinreichend zu verstehen. Nach dem Stenogramm, das ich mir habe 
heben lassen, habe ich bereite eine Slelle gerügt. Es sinder sich aber noch 
eine Stelle darin: „Wir meinen aber, daß man mit solchen Drohungen der 
Versetzun ng sozusagen in die zweite Klasse des Gofp-wensend, der Ver- 
setzung in die unterste Klasse der deutschen Reichsangehörigkeit durch Ein- 
verleibung in Preußen etwas vorsichtiger sein sollie.“ Wegen dieser Püchen 
aufs schärffte verletenden Ausführungen an dieier Sieue ruje ich Herrn 
Scheidemann ochtrsg lich zur Ordnung. (Lebhafier B 
Calker (Nl.): Als ich mich zum Hone meldele, freute 
ich mich Walsz. ##nue und Neueäster über Vorgänge hier zu sorechen, die 
uns alle lebhait berühren. Aber die Ausführungen des ersten Redners 
haben mich ganz vergesien lassen, daß ich Güaer bin. Da kommt mir die 
Erinnerung an meine Jugendzeit, wo ich das Lied gelernt habe: Ich bin 
ein Preuße. (Stürmische Zustimmung rn Lachen bei den Sozioldemo- 
kwoten.) Es ist traourig, daß Sie darüber lachen, daß ich von gantem Herzen 
ein Deuticher bin und zugjeich ein Preuße, und als jolcher suhle ich nuch 
(mit der Faust oufschlagend" auch in dieiem Hauie. Ich habe immer dieies 
Gesühl gehabt, daß wir die heilige Vervilichtung haben, uns deiien bewnl 
zu bleiben, was Preusten für das Deuliche Reich geleistet hat. Wir wollen 
hier nicht wie auf Schütenfesten in nationaler Begrifterung machen, aber 
Eagen, die Rede des Abg Scheidemann mun hier prosc#tiert werden. Ich 
in ein deutscher Volksvertreter, wenn ich die Ere Preußens aus vollem 
Herzen verleidige. Ich habe seinerzeit bei der Rriorm des Strasgeieubuches 
d s Rejerat über die Maiestätebeleidigungen gehabt, und es siel mir auf. 
daß es in England keine Verurieilungen wegen Maijestalsbeleidigung gibt 
(Zuruf Ledebours: Weil niemand angrklagt wird!". Ich habe mich daher 
an einen engliichen Anwalt gewandt und er hat mir geichrirben: Wir haben 
eine ekwas andere Anisafung von der Veleidigung des Nônins und des 
Staates. Ein Engländer beleidigt seinen Nonig nichl, weil er memt, daß 
er der Repräsentant seines Stootes ist, und es gi#l# nicht ols zentlemanlike. 
Und wenn nun doch ein Engländer den König beleidigt und sich argen den 
Staat wendet, dann ist die allgemeine Ausjaisung dir, daß sich ein solches 
Berhalten selber richtet und eine Straiveriolauug nicht notwendig ist. Jeder, 
der seine Pilicht ale Volksvertreier ernst nimmt, der mun jeder Entwiciung. 
die für sein Vaterland nachteilig ist. krikiich gegenũbertreten. Die nonicauenz 
ist auch, daß die nationalliberale Partei in der wichtigen Frage der Wahl. 
 
	        
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