Full text: Europäischer Geschichtskalender. Neue Folge. Achtundzwanzigster Jahrgang. 1912. (53)

Des Prffir Miich u#d sent rinzelurn Glieder. (Mai 21.) 181 
beungen, ku Kuiemals den Geist einer literarischen Produktion bewahren. 
Ich sreu daß die Bedentung von altsprachlichen Studiums auch von 
3 Kennern des Altertums anerkannt ist. Zur Vochildung 
ür die Anwenstem iind in enser rt die Gymnasien berufen. Für d 
Naturwissenschaften ist die KRenntnis der alten Sprachen notwendig. wenn 
man die Nakurwissenschaft dsoorilch beitreiben will. Zur Naturwissenschaft 
hoben die Griechen den Grund gel r* Das Studium der Philosophie ist 
ohne Sindium der Antike unmöglich. Der Historiker muß zu den Quellen 
mnrrückgehen, für ihn ist die Kenntnis der alten Exrachen unerläßlich, von den 
lochene gar nicht zu reden. Ebenso unerläßlich ist die Kenntnis der 
alten Sprachen für die Theologen. In- btzug auf die Jurisprudenz ist 
man darüber einig, daß die **5 ntwi i 
ein Quellensiudium notwendig macht. Das romische ecn in Ginstest 
durch das griechische. Bon oen Medizinern wiu- ich schwe Ich we 
nicht, ob die alte Sprache dozu unbedingt notwendig ist. ei den kd 
JFächern ist sie es zweifellos 
Die neuen Versehu ungsbestimmungen von 1912 bestimmen: „Wer in 
einem Hauplfache ungenügende Leiungen anfweist, kann versetzt werden, 
wenn er in einem anderen Fache gut“ hat.“ Ich kann mir nicht helfen. 
ich habe den Eindruck, daß die Unterrichtsverwaltung das Kunststück fertig- 
bringt, daß die Jugend erwas leistet, ohne zu arbeiten. Daß jetzt das Ein- 
pauken auf die Universitäten verlegt wird, drückt diese zu Fachschulen herab. 
Wie sollen denn die Arbeilen W#i# dea Universitötsseminarien mit solchem 
Material zu guten Ergebnissen 
Kultusminister v. Trott 0% L. Daß die Universitäten es früher 
leichter hatten, gebe ich zu, denn alle Sindenten waren früher durch das 
humonistische Gymnasium gegangen. Jetzt kommen sie zum Teil auch aus 
dem Realgymnasium und der Oberrealschule. Damit müssen sich aber die 
Universitäten F und Einrichtungen treffen, um auch den anderen 
Abiturienten die Möglichkeit des Sudiums zu gewähren. Das geschieht 
auch. Es wird Sorge der Zukunft sein, hier das Erforderliche zu schaffen. Die 
Beisorgrenisse des Borredners über das humanistische Gumnasium sind über- 
trieben, aber wir stehen durchous auf dem Bodcn, das humanistische Gym- 
nasium zu fördern und es zu erhalten, wie es i 
eheimrat Prof. Dr. Hillebrandt: Von Franlfurt a. M. macht j 
eine Bewegung geltend, die uns mit hü, Sorge eriüllt. Diese t 
eht gerade von Aerzten aus. Es ist ein Zeichen von Dekadenz, wenn 
#½5 erre das Griechische aus dem d beseitigen wollen. In 
dem Maße, wie das Griechische abnimmt, wächst das Banausentum. Ich 
kann mich in dieser Beziehung auf Lreiseot berufen. Ich halte es auch 
mit Gocihe und Schopeuhaner, die für die Allen eintraten. Französisch 
und Englisch kann man nachlernen, da gibt es die Berlitzschool und andere 
Schulen. Was die Oberrealschüler aber aus den Schulen nicht gelernt boben 
können sie auf den Univeri#kläten in Latein und Griechisch nicht nachholen 
Wer die Quellen in der Geichichte sindieren will, kann das Griechische und 
Lateinische nicht entbehren. Der Oberralschüler, der diese Sprachen nicht 
beherrscht, kann auch zu den betreffenden Seminarien nicht zugelassen werden. 
Ich bitte den Minister, daß er den Standpunkt beibehäll: Mir wollen 
Männer bilden, keine Schwächlinge, weg mit allen 75 Prozent, weg mit 
allen Erleichterungen 
obo rfi: Ich habe das Geiühl, als ob man bestrebt sei, 
die Anspriche anf den Gumnasien, sei es für dos Einjährigfreiwilligen-, 
sei es für das Abiturienteneramen, möglichst gering zu gestallen. Man 
hat den lateinischen Aussotz abgeschaftt, jent das Exiemporale. Eine Sprache
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.