202 Hes Menischr Neich und frine rinzeluen Glieder. (August 11.—15.
11.—15. August. (Aachen.) 39. Katholikentag.
In einer Gedächtnisrede des Diözesanpräses Müller-Köln auf Kar-
dinal Erhbisch of Fischer wird auch der Nampf der Kölner mit der
Berliner Richtung beir. die kotholischen Gewerkschaften berührt. „
war nicht immer leicht für den Kardinal, seine Reiormarbeit sortzuführen.
Es kam eine Zeit, wo die grundiätzlichen Erörterungen kein Ende neyhmen
wollten und viele schwerwiegenden Streitfragen auigeworfen wurden. Manche
Frage ist inzwischen geregelt worden, über andere tobt der Slreit weiter.
Der Kardinal war sich bewußt, was vom Ausgang dieser Kämpfe für die
ganze Entwicklung der sozialen Bewegung abhing, und er zögerte keinen
Augenblick, sich schüpend vor die zu üellen, die umer seinen Angen und
mit seiner Billigung für die Organisationen tätig waren. In Ansprachen
und Hirtenbriefen trat er den Angriffen ensgegen, und zweimal machte er
eigens die beschwerliche Reise nach Rom, 190#1 und 1910, um Mißverständ-
nisse zu zerstreuen und soliche Anklagen zu enninuften. Tas hoffentlich letzte
Auflodern dieser Kämpfe siel in seine letzien Lebenstage. Wenn die katho-
lischen Arbeiter und ihre Führer trotz der Häufung von Angriffen aller Art
im In- und uslowde, den Glauben an den Sieg ihrer Sache nicht ver-
loren und in ihrer Arbeit nicht müde wurden, dann lag der Grund in dem
zuversichtlichen Wui Unser Kardinal sicht zu uns und hält seine
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den Verhandlungen Über die Jesuitenfrage geht ein ein-
stimmig kesgonems Antrag folgenden Inhalts hervor: Der Katholiken-
tag sieht in dem Jejuitengesetz eine schwere Nechtsverletzung und ein be-
klagenewertes gehälfiges Ausnahmegeien. Die Katholiken, heißt es, erblicken
in dem Geseb einen Eingriff in das innerite Leben der nirche. Der An-
trag weist den Vorwuri, die Jesuiten störten den borkesstonselln Frieden,
mit Emschiedenheit zurũck, verlaugt die Anihebung des Gejebes und beauf-
tragt das asiniun k homipeehn Eingabe an den Reichs#og zu richten.
ler (Rontenburg, spricht über „Papsttum und
Aurorilin und Seheen darin die Fr age: „Nann nicht der Fall ein-
treien, daß eine allgemeine Verjügung gerode in Demschland besonders hart
wirkt, ja undurchführbar ist oder mehr Schaden als Nuten stiiten wie
Das n da und dork die eigenarligen deutichen Verhältuiise im Side der Nirchen-
regierung nicht in wünichenswertem Maße du urchichaut und berücklichtigt
werden? Gewiß, der Fall ist denkbar und möoglich. Ja, wus dann tun?
Alindlings sich fügen, alles über sich ergehen lassen? Nein, das nicht!
ber noch weniger: Lärm ichlagen und in Jeilungen. vollends in den geg-
neriichen, seinem Aerger Luit machen! Das tut ein Katholit nicht, der
auf Ehre hält. Vernunit und kirchlicher Sinn schreiben ihm sein Verhalten
vor. Puhiges Biut und besonnenes Urteil! „Lebhuite Zustimmung.) Vor
allem nicht vergessen, daß es Recht und Pilicht der Bilchöfc ist, in solchen
Fällen auizuklären, Sabiensglesten zu heben, Schäden abzuwehren. Das
Epislopat hat seine Pflicht getan, wird sie auch ferner tun, und es kann
nur dankbar bezengen, daß es beim Heiligen Vater noch immer verständnis-
volles Emgegenkommen und willfährige Rücküchtnahme gesunden bat.“
11. August. (Berlin.) Eine Gejellschaft deutsch-amerikanischer
behrer, die zum Studium deutscher Schuleinrichtungen eine Rund-
reise durch Deulschland macht, wird festlich empfangen.
15. August. (Neustrelitz.) Besuch der Königin von England
beim Großherzogspaare.