Full text: Europäischer Geschichtskalender. Neue Folge. Achtundzwanzigster Jahrgang. 1912. (53)

206 bes Beuffr Neich und seinr rinzrinrs Glicder. (August 29.—31.) 
Festtafel, bei der er an den Deutschen Kronprinzen folgende An- 
sprache sichtet 
die Freude über die bemige barade zu deren Gelingen ich 
meinen R Armeekorps meinen besten G tückwun sch ausspreche, mischt 
sich ein bilterer Vermatstropten. Durch ein At ee eingetretenes Unwohl= 
sein verhindert, sind Se. Mojestät der Kaiser nicht imstande gewesen, die 
Parade selbst abzuhalten. Seit Monaolen haben wir uns alle darauf ge- 
ut, den schorsen Augen Seiner Moaiestät zu zeigen, was wir auf diesem 
Gebiee zu leisten imstande sind. Ich SB- wohl in Ihrer aller E * 
zu handeln, wenn ich den Wunsch ausspreche, der liebe Gotnt möge ihm 
recht bald die volle Gesundheit wiedergeben. Herzlich begrüße icthr aber die 
vielen erlauchten und lieben Freunde und Bundesgenossen, die ich zu — 
besonderen Freude heute in ihrer Eigenschaft als Mir iglieder meiner Arm 
mich versammel. sehe, und bitte Eure Naiserliche und Königliche * 
Lint Maijestät dem Kaiser, Ihrem erlauchien Herrn Vater. unser aller 
mieln Ich gebe ihnen Ausdruck, indem ich bitte, einzustimmen in den 
Ruf: Leis Macsät, der Kaiser, mein lieber Freund und Bundesgenosse, 
Hurra, Hurra, Hurra. 
29. August. GBayern) Der Prinzregent begnadigte eine 
große Anzahl von Verurteilten, denen er die Milderungen der am 
19. Juni 1912 verkündigten Anderung des Strasgesetzbuches sofort 
zugute kommen ließ. 
30. August. (Berlin.) Der Kaiser kehrt vollständig genesen 
aus Wilhelmshöhe zurück. 
381. August. (Berlin.) Bei dem Festmahl nach der Parade, 
an der außer dem Gardekorps auch das 3. Armeekorps teilnimmt, 
hält der Kaiser eine Rede auf die Provinz Brandenburg. 
Darin heißt es: „Ich hoffe, Sie sind gern und leichten Herzens ge- 
kommen und nicht wie jene Ubgrordneten der Mark zu Kaiser —# 
mit begründeten Klagen und Bir#en um durchgreifende Abhilfe. Denn ich 
meine, wir können milt den heutigen Verhältnissen trotz der Unvollkommen- 
heiten, die nun einmal allem Irdiichen anhaften, zufrieden sein. Vor feind- 
lichem Uebermut und kriegerischen Ueberfällen durch ein schlagfertiges Heer 
und einc wachsende Flotte geschütt, kann in unserem geordneten Staats- 
wesen der Landmann seinen Acker bestellen, der Kaufmann, Fabrikant und 
Handwerker seinem Geschäite nachgehen und der Arbeiter seines wohlver- 
dienten Lohnes gewiß sein: sic alle kännen sich der rre ihrer Arbeit 
und der Goben unserer Kultur erireuen. Wer aber glaubt, Grund 
Klagen zu haben, oder wer neue Kraft Frsen zu wweierer Arhei 
— jei es für den eigenen Herd, sei es für das Gesamtwohl — 
mache. nn mir hin und wieder auf seinem Wege Hall und ad 
auf die Zeiten, we es nicht so wie jetzt in unserem Vaterlande aussah. 
Zu shee Rücbiicl bieet das Jahr 1912 mit seinen Gedenktagen zute 
Gelegenheit. Ist es doch 500 Jahre her, doß Burggraf Friedrich VI. v 
Nürnberg seinen u— Zug in die Mark unternahm, um a 
Geheiß seines nai#jerlichen Herrn zunachst als Verweser wieder Lrdung 
in die durch Eigennuß und Willkür verfahrenen Terhältnisse zu bringn 
und die Mark vor dem Untergange zu renen. Wahrlich eine #sche,
	        
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