Full text: Europäischer Geschichtskalender. Neue Folge. Achtundzwanzigster Jahrgang. 1912. (53)

H-## Meulsse Keich und srint rinzelnrs Glitder. (Oltober 2. -9) 215 
Möglichkeit eines solchen „mußten die curopäischen debire aber schon seit 
geraumer Zeit rechnen. Sie haben daher auch alle Zeit gehabt, sich unter- 
einander über ihre Stellung zu einer solchen 54Feie ged auszusprechen. 
Bei dem festen Willen aller Mächte, die Ausdehnung des Konflikte hintan- 
zuhalten, kann eine endgültige Verständigung nicht ausbleiben. Wenn 
alio auch die nahe Möglichleit Eines Zusammenstoßes auf dem Balkan nicht 
von der Hand zu weisen ist, so darf doch zuoersichtlich erwartet werden, 
daß eine weitergehende Fonfiemralin. in dee- die europäischen Großmächte 
hineingezogen werden könnten, vermieden 
2. Oktober. (Bayern.) Der Snhpensche Eisenbahnerverband 
teilt dem Verkehrsministerium mit, daß er auf das Streikrecht 
verzichte. 
—. Oktober. (Berlin.) Der russische Minister des Aus- 
wärtigen Ssasanow trifft in Berlin ein. 
8. Oktober. (Berlin.) Staatssekretär v. Kiderlen.Waechter 
eröffnet die internationale Ausslellungskonferenz. 
Et sagi inu seiner französisch gehaltenen Rede: Es handelt sich um 
den ersten Versuch, eine Reihe von Problemen imternational zu regeln, die 
lich auf dem Gebiet des Ansstellungsweiens darbieten. Die erste Anregung 
zu einer solchen Regelung ist von den Commites bermanonts d Expoenition 
husgegannen, deren angeiehene Vertreter wir heute hier zu begrüßen die 
Ehre haben. Die ersie Konieren dieser Commites hat im November 1907 
aris eine Resolution gefast, in der eine internationale Regelung 
Fenier auf das A#sstellungsweien besüglicher Fragen als wünschenswert 
bezeichuct wurde. Die Ständige Ausstellungskommission für die deutiche 
Industrie, der die bebemendu Mitglieder des denicchen Gewerbelleißes 
angehören, hat seinerzeit der kaiserlichen Regierung von dieser Reiolurion 
Kenmmnis gegeben und die Einbernsung einer diplomatischen nonferenz an- 
eregt. Von der Ueberzengung. ussnen. daß die Wichtigkeit der 
Fragen, die dieses weite Gebiet d UinlichcPerieben — Umiassen, eine inter- 
nationale Verständigung erbn ericheinen läßt, hat die Naiserliche Re- 
gierung geglanbt, der Einbernsung einer solchen Ronsereuz nähertreten zu 
sollen, und sie kann mit Genunung seitstellen, daß sic hierbei die Zu- 
stimmung der Regierungen, an die e sich wandie gejunden hat. Wenn 
sie in diesem Fall die Initiative Esb so hat sic dies, wenn ich mich jo 
ausdrücken dorf. als nentraler Staat getan, denn das Deutiche Reich hat 
bisher Weltausstellungen nicht veransialtet. 
9. Oktober. (Berlin.) Der frühere Neichstags= und Land- 
tagsabgeordnete Dr. Müller- Sagan (Fortschr. Vp.) # an den Folgen 
einer Operation, 55 Jahre alt. 
9. Oltober. (Landtagsersatzwahl.) Im Kreise Magdeburg- 
Kalbe-Quedlinburg.Aschersleben wird an Stelle des verstorbenen 
Grafen Douglas Landrat v. Jacobi-Quedlinburg (K.) mit 344 von 
560 Stimmen gewählt. 
216 Stimmen fielen auf Amtsgerichtsrat Reiß. Staßfurt „Nl.“ 
9. Oltober. (Hamburg.) Die Bürgerschaft genehmigte den 
Senatsantrag betreffend den Anschluß der Landgemeinden Groß-
	        
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