252 Bs Meutsche Reich und seinr rintelura Glleder. (Dezember 2.)
Wehr und der Duchsthrung einer lbarniele Rüstung. Dazu ist notwendig
eine Politik, die nicht nur von Fall zu Fall die Schwierigkeiten aufräumt,
sondern klare und große iel besitzt. (Zustimmung.) Wir hoffen, daß uns
der Friede erhalten bleibt, aber wir vermögen uns 7 Besorgnis nicht zu
entschlagen, daß die Negeinng, die demnächst nach Abschluß des Friedens
#esolgen wird, neuen Konsliktstoff in sich birgt. Die beien d riee bür scan
nach u esten Ueberzeugung ein starles Heer und eine siarle Älotte.
Desoleun G# riegeberen, des sei unsere Devise. n Beifall.)
Abg. uld (Bromberg, Np.): Die ernste Situation veranlaßt uns,
Säit zu geben "r unsere Rüstung eine lückenlose ist. Die
Ueherrineimmung # wischen Jlalien und Oesterreich in der Adriafrage ist
nach unserer ru ein friedenstärkendes Element. Als brsonders Tsaansch
müssen wir es bezeichnen, daß sich der Dreibund einmütig mit den Poincareschen
Vorschlägen identifiziert. Eine kraftvolle Reichspolitik — innen und außen
ist heute mehr denn je nolwendig. (Bravot) Heute ist schon auf die Mängel
unserer Diplomotie bingeworsen und dabei rmV J der fronzösischen
Diplomatie behauptet w orden. Ich kann nicht sagen, daß die französische
Diplomatie in der Jaikankeile Alldlich Ferise ist. Unsere Diplomatie ist
besler als diejenige Frankreichs, die doch eine bürgerliche Vertretung hat.
Eine sozialdemokratische Diplomatie wäre noch schlimmer. Das beweisen
die Kundgebungen der sozialdemokratischen Presse und Versammlungen. Die
Auslandspolitik der Sozialdemokratie ist niemats schlechter gewesen als in
diesem Moment der Baltanlrise. MWer die serbischen Grostmachisgelüsste unter-
ft##t, der hat der Sache des Friedens keinen Dienst erwiesen. Ich berufe
mich auf das Berliner Tageblatt, das gewiß nicht an Vorurteilen und Be-
songenbeit gegen die Sozialdemokratic leidet. Dieses Blatt verurteilt in
den schärfsten Ausdrücken die Auslandspolitik des „BVorwärts“, der die Ge-
schäfte der russiichen Rraklionäre und panslawistiichen Kriegstreiber verfolge.
Niemale hat die Sozialdemokratie eine größere Ungeschicklichkeit in der Wisunn
schwerwiegender Fragen bewiesen als gerode jet während der Balkankrisis.
Friedensresolmionen sind ein billiges Veranügen. Berufen Sie den einmal
ein allgemeines Parlament aller Siaaten mit Serben, Bulgaren und Monte-
negrinern ein und überlassen Sie diesem Parlament die praktische 8
der Frage des Valfanjriedens. In drei Tagen hätten wir sicherlich eine
schöne allgemeine Prügelei. Ich hoffe. daß die Regierung in ihrer kraft-
vollen Politik sortsahren wird. (Beifall.)
2. Dezember. (Königsberg i. Pr.) Prof. Nichard Siegfried,
der Theorekiker des Proporzionalwahlverfahrens, f. 67 Jahre alt.
2. Dezember. (Preußisches Abgeordnetenhaus.) Die Ge-
schäftsordnungskommission beschäftigt sich mit Verdeulschungen und
redaktionellen Verbesserungen des Woxtlauls der Geschäfteordnung,
Ersetzt wurden die Bezeichnungen „Session“ durch „Tagung
„Seniorenkonvent“ durch „Acliesteurat“, „Konslilnierung des Hauses“ it
„Vollzogene Bildung“ , „Hoipitanten“ durch „ständige Gäste“, „Lommissionen“
durch „Ausschüsse“, „besondere Kommissionen“ durch „Sonderaueschüsse“,
„motivierte“ durch wbegründele- Tagesordnung. Abgelehnt wurde die
Erietzung. der Worie: „Legislakurveriode“ durch „Wahlabschnik“, Ieen
durch „Partei“, „Petilionen= durch „Gesuche“, „Resolmionen“ durch „E
schliehngen". Abgelehnt wurde ferner der Vorichlag, in den Bes X
des Prandenten das Recht der rlise im Sibungsgebäude durch „Haus-
recht“ zu ersenen, da ihm anfer dem „Dauarccht“, mit desien näherer Rege-
un ein besonderer Aueschun besaßtt ist, * Sipungspolizei in den Sibungs-