Full text: Europäischer Geschichtskalender. Neue Folge. Achtundzwanzigster Jahrgang. 1912. (53)

II. 
Die österreichisch-ungarische Monarchie. 
12. Januar. (Krain.) Der slowenisch-klerikale Abgeordnete 
Schusterschitz wird zum Landeshauptmann ernannt. 
16. Januar. (Wien.) Wegen Spionage zugunften Itoliens 
wird der ehemalige Leutnant Edmund Simonides verhaftet, der 
über die Armierung der Forts in Pola, über die Minen unter 
Wasser und die Organisation der Festung landesverräterische Mit- 
teilungen gemacht hat. 
17. Januar. (Ungarn.) Das Budapester Geschworenengericht 
erkennt in erneuter Verhandlung auf Freisprechung der Brüher 
Zfilinski, Söhne des ehemaligen Staatssekretärs, die am 14. Mai 1911 
den Abgeordneten der Bauernpartei Andreas Achim wegen Ver- 
leumdung des Vaters erschofsen hatten. 
20. Januar. (Wien.) Der apostolische Nuntius Bavona 1., 
56 Jahre alt. 
26. Januar. (Ungarn.) Zur parlamentarischen Lage. 
Graf Andrässv befürwortet in längerer Rede sehr warm die An- 
nahme der bekannten Friedensvorschläge Apponyis und richtet an die Mehr- 
heit und die Opposikion einen dringenden Appell, angesichts der inter- 
nationalen Lage, in welcher mit Komplikationen auf dem Balkan Ferchnet 
werden muise, die Dinge bich bis zum Aeußersten zu treiben. Auf 
Finanzminister Lukács häll eine Rede, in der er erklärt, daß die. Nnide 
par#t#ei, wenn sie auch an ihrem Programm festhatte, dem Frieden zuliebe 
bereit sei, eine Verständigung anzunehmen. Sollie das jedoch nicht gelingen, 
laslen, auch das der Auflösung. nicht, um die Wehrresorm durchzusetzen. 
27. Januar. (Kroatien.) Der auf den 7. Februar ein- 
berufene neugewählte Landtag wird durch königliches Refkript 
aufgelöst. 
ftae neuernannte Banus Cuvaj läßt den Bauernführer und bis- 
herigen Abgeordneten Raditsch verhasten. 
28. Januar. Der Kaiser lehnt das Rücktrittsgesuch des aus- 
wärtigen Ministers Grafen Ahrenthal ab und gewährt ihm einen 
cschemonatigen Urlaub. (Siehe 17. Februar.)
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.