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18. Februar. (Kroatien.) In Serajewo findet eine ungarn-
feindliche Demonstration vor der katholischen Kathedrale statt.
e Polihei räumte mit blankem Säbel den Platz wäbrend aus der
Menge Jes geichleudert wurden und Revolverichüsse fielen, wodurch ein
mohammedaniicher Student geiolet wurde.
19. Februar. Der Reichsfinanzminister Freiherr v. Burian
bietet dem Kaiser seine Demission an, weil durch die Ernennung
des Grafen Berchtold zum Minister des Außeren von den drei
gemeinsamen Ministerposten zwei mit Ungarn besetzt wären, wenn
er bliebe.
Tie Entlassung wird ongenommen: doch behält sich der Kaiier, der
durch ein Handichreiben die ausgezeichueten Verdienite Burians besonders
bei der Verwallung Hreniene und der Herzegowina anerkennt, seine Wieder-
verwendung im Dienste
19. Februar. Gisleithanien) Herrenhaus. Aus Anlaß
der diamantenen Hochzeit des Erzherzogspaares Nainer wird eine
Festsitzung abgehalten, bei der der Präsident Fürst Windisch-Grätz
eine t hält.
9. Februar. Der Sektionschef im Ministerium des Rußern
Graf Ene e nimmt seine Entlassung.
20. Februar. Auf dringenden Wunsch des Kaisers nimmt
Dr. Nitter v. Bilinski, der Obmann des Polenklubs, die Ernennung
qum gemeinsamen Finanzminister an. Er gibt infolgedessen seine
Siellung als Parteileiter auf.
2l. Februar. (Wien.) Diamantene Hochzeit des Erzherzogs
Rainer (geb. 11. Januar 1827) und seiner Gemahlin Maria Karolina
(geb. 10. September 1825), der eingigen Tochter des verstorbenen
Ergherzogs Karl.
en. 8 Depeschen des Grafen Berchtold:
1. n deutschen Reichskanzler: „Durch die Gnade Seiner
Majestät. Mreinern allergnädigsten Herrn, auf den Posten des Ministers des
Aniserlichen und Königlichen Hauses und des Aeustern berufen, gereicht es
mir zu brionderem Vergnügen, in dieser Eigenschaft Eure Exzellenz zu be-
grüßen. Mein verewigter tiefbetrauerter Vorgänger hat in dem Dreibunde
die unverrückbare Grundlage seiner Politik erblickt und sich durch seine siet#s
bewährte Bundeetreue jenes hohe Maß von Vermrauen erworben, das ihm
von seilen der verbündeten Mächte entgegengebracht wurde. Indem ich nun
das vom Grasen Aehrenthal hinterlassene reiche Erbe inniger und vertrauens-
voller Beziehungen zur nai#erlich Demichen Regierung antrete, hoffe ich
zuversichllich, auf die buhbrrundiche und talkräftige Unterstützung Eurer
Erzelleng kahen zu ien.
⁊ das mnensenschsetegramm des russischen Ministerpräsidenten
Sotewyew, das den Schlulwalssus enthalten hatte: „Ich bin gewiß, da
Ibre Bemühungen dahin zielen werden, die auf die Erhaltung des Friedens
herichtete gemeinsame Aktion unserer Regierungen noch wirkiamer zu ge-