Full text: Europäischer Geschichtskalender. Neue Folge. Achtundzwanzigster Jahrgang. 1912. (53)

330 E###te##en. (Februar 14.) 
und Eigentum der britischen Untertanen zu gchöen. Ich erkenne in vollem 
Maße an daß die Führer beider Parteien in China jederzeit bestrebt ge- 
wesen sind, das Leben und die Interessen der Fremden in China sicher- 
zustellen. Dem Poriemen werden die auf China bezũglichen Schriftstũcke 
zugehen. Der König köndigte ferner an, daß im Haag ein Abkommen zur 
K#ern des Handels mit Opium und ähnlichen Erzeugnissen boThlofen 
worden sei. Der König erwähnte sodann den Krönungsdurbar 
und Lonalität der Fürsten, Edlen und Völker Indiens gegeben. Die spon- 
tanen Acußerungen der Loyalität aller Klassen hätten —— und die Königin 
auf das tiesste gerührt. Er aute zuversichtlich, daß die Berlegung des 
Sißes der Regierung nach Delhi, die Errichtung eines Gouvernements für 
Bengalen, eines neuen Vizegouvernements für Behar, Chotanagpur und 
Haebe hn eines Cheflommissariats jur Assam die Wohlfahrt des indijchen 
Neiches fördern werden. — Der Konig betrachtet mit schwerer Sorge die 
in ris stehenden Streitigkeiten zwischen Arbeitgebern und 
itern, er hegt jedoch die ge: Zuversicht, daß eine vernünitige Aus- 
senu auf beiden Eeeleen bue und Entwickelungen hintanhalten wird, 
die den Handel des Landes und die Wohliahrt des Louc ernstlich berühren 
würden. Die Thronrede lündigt ferner einige Gesetzvorlagen an, dar- 
unter Maßnahmen für eine besiere Verwaltung von Ken serner Gesetz- 
entwürie über dis Entsansichung der Nirche in Wales, über die Abänderung 
des Wahlrechts, über die Verbeiserung des Gesetzes über die britiiche Staais · 
zugehörigkeit gemäß den Sirölungen der Reichskonferenz und über gewiise 
soziale und industrielle Rejorm 
14. Februar. (unterhaus) Aus der Adreßdebatte. Die 
deutsch-englischen Beziehungen. 
er Führer der Opposition Bonar Law erörterte, indem er von 
einer Besprhng der eigemtlichen Aenderungen in der Verwaltung Indiens 
absah, die Methoden, die dieien Wchhiel herdeigeführt harten und die er für 
nicht veriassungsmäsig erklärte. Dann wandie er sich den auswärtigen An- 
gelegenheiren zu und sagte, nachdem er auf die Vorsabe in China und Persien 
Bezug genommen hatte, daß in der Rede des Königs ein Zweig der eng- 
lüchen auswärtigen Angelegenheiten nicht erwähnt jei, der die Bezichungen 
zu einer anderen Macht betreüe und die Engländer lebhafter als die periiiche 
Frage berũhre. Uniere Diplomatie hat sich in letzter Zeit in einer Weise 
betältigt, wie sie mir bisber nicht vorgekommen ist. Lord Haldane hat in 
irgendeiner geheimnisvollen Mijsion in Berlin zu tun ge chabt. Ich hãtte 
geglaubt, daß wir * gehabt hälten von der Amateurdiplomatie im letzten 
Sommer. Ich selb a gtant nicht doran. Wenn es notwendig war, 
irgendein Minister nach Berlin ging, würde meiner Ansicht nach der 
Stotsietrar des Anewörtigen der greiguete Minister gewesen sein. Wie 
iche, ist angegeben worden, daß Haldane den Vorzug besitze, deulich zu 
Faren Aber das ist eine nicht ungewohnliche Nenmuis. Ich nehme an, 
daß auch unser Votschafter in Berlin demich svricht und daß dieser Gruns 
alio keine ausreichende Erklärung ist. Dieje jüngste diplomatiiche Leistung 
icheint mir von einer außergewöhnlichen Art zu sein: Haldone ging nach 
Berlin, vermutlich mit dem Gedanken an eine beisere Verständigung mit 
Deutichlaud. Dennoch hiell gleichzeitig Chcn seine Rede, die mir nicht 
darauf berechuet zu sein schien, Haldane den Weg zu ebnen. Wos diese 
Rede selbst anberriist, so freue ich mich sanen zu können, daß ich nicht nur 
mit ihrem Geiste, sondern mit jedem Worie einverstanden bin. 
der Geist und der Weg ist, so kann er sich auf die unbedingte Unterstützung 
□*
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.