Eretritemi#. (November 28.—Dezember 9.) 357
einmal dazu herbei, dem takloollen Herkommen und dem Beispiele des
Premierministers zu folgen und die vermittelnde Tätigkeit des Sprechers
anzuerkennen. Dieser surde von mehreren Radikalen vorsichtig an-
Lecrilen n weil er der konservativen Obstcuktion nicht energischer entgegen-
getrei
28. November. Der Minister des Auswärtigen Sir Edward
Grey hat den Gcoßmächten den Vorschlag zu einer in einer
europäischen Hauptstadt abzuhaltenden Botschafterkonferen) gemacht
mit dem Programm: 1. Die albanische Frage, 2. die Frage der
ägäischen Inseln und 3. die Meerengenfrage.
23. November. Churchill hält als Gast des Achtzig Klubs
im G,uterton Restaurant eine Rede Über die internationale Lage.
Zwischen Oesterreich und Rußland beständen ztungehenr. Disffe-
renzen derr m— sowohl wie des Interesses, doch keine, welche Ge-
duld und Huter Wille nicht überwinden könnten. Die christlichen Narionen
blickten auf die beiden bochgcachteten sricdliebenden Monarchen dieser Länder
und hoisten, daß die Monarchie sich als eine Feste des europädischen Friedeus
erweisen werde. Ein ebenso großer Wemnt trenne Rußland und Oester-
reich von den westlichen Mächten. Deutichland, Frankreich, Zulien und
Eugland lebten in Frieden und wünichten nur Frieden. Wenn ein all-
gemeiner Krieg ausbreche, könne er Europa in die Varbarei des Mittel-
alters zurückoeriezen. Die Politik, die Euhtanss unter Sir Edward Gren
und Mr. Aauith befolge, jei, den Krieg der Balkan-Halbinsel einzu-
re und die leginimen Ineeressen rt Bültarwolter zu tördern.
3#. November. (London.) Rede des deutschen Botschafters
Fürsten #s als Gast der Royal Society:
le Band zwischen den Volkern ist der gemeinsame Kamof
gegen Unwiß hett — Elend. Die seit langem bestehende geistige Gemein-
schaft zwischen Deutschland und England wird allen zugute kommen, die auf die
Harmonie zwischen den beiden verwandten Völkern hinarbeiten. Ich konn
versichern, daß Deuschland und England beieinander stehen, um den Frieden
Europos auftechtzuerhalten. Niemals sind unsere Beziehungem ol#cner und
freundschaftlicher gewesen als heute. Mein wichligstes Bestreben ist, dieien
so hoffnungsvollen ustand zu -- meiner hiesigen Laufbahn zum Wohle
beider Narfonen weiter zu fördern
6. Dezember. An Stelle uo aus Gesundheilsrücksichten zurück-
tretenden Admirals Bridgeman ist Admiral Prinz Louis v. Batien-
berg zum Ersten Seelord der Admiralität ernannt worden. Der
Nachfolger des Prinzen v. Battenberg als Zweiter Seelord wird
Bigeadmiral Jellicoe.
9. Dezember. Das Auswärtige Amt verösfentlicht eine Note
vom 14. November an den Botschafter in Washington zur Weiler-
gabe an Staatssekretär Knox, in der gegen die Bevorzugung der
Amerikaner bei den vorgeschlagenen Panama-Kanal-Zöllen pro-
testiert wird.