Full text: Europäischer Geschichtskalender. Neue Folge. Achtundzwanzigster Jahrgang. 1912. (53)

frasbmich. (Februar 10. 13.) 363 
von 120 fFrancs für jedes Kind über das dritte hinaus gewährl, 
solange es das 13. Lebensjahr nicht Überschrikten hat. 
19. Februar. (Senat.) Annahme des deutsch-frangösischen 
Abkommens über Marokko und das Kongogebiet mit 212 gegen 
12 Stimmen bei 38 Stimmenthaltungen. 
13. Februar. (Kammer.) Besprechung des Flottenprogramms. 
Der Präsident der Marinekommission Thomson bemerkic zur Frage 
der Einschränkung der Rüstungen, man müise von beierg Krieauuchen 
oliit Gebrauch machen. Tr# rotzdem sei es notwendig, daß man gut be- 
net sei. Frankreich würde sich einem Vorschlag) au# Cinchrenal der 
A#ungin gewiß nicht verich icenn Bemerkenswert sei jedoch, daß Amerika, 
während es einen internationalen Schiedsgerichtsvertrag vorschlage seine 
Tätigkeit im Piitenbseue verdoppele. Niemale habe England so viele Schiffe 
gebaut — dreißig Kriegeschiffe habe es jet im Bau. oee tschland, Oester- 
reich und Italien enrnneselten ihre Marine. T—cnbole. sei es nicht Frankreichs 
Aufgabe, mit der Abrung zu beginnen; es müsse vielmehr eine große 
Anstrengung machen. Thomjon wies dann auf den Fortschriu der deutichen 
arine hin und ichloß, wenn Frankreich jeine B#nisse und Freundschaiten 
erhalten wolle, müsse es seine Stellung zu Lande und zu Wasser brwahren. 
Marineminister Delcassc wies auf die Nowendigteit bin. neue Schiffe zu 
bauen, und erlämerte die Einzelheiten des Flottenbauprogramms, 
desten Ausführung bis Ende 1919 lscher. sei. d## gun sei ver- 
pilichtet, die Rüstungen der fremden Mächte zu beachten, habe es jedoch als 
nicht unbedingt notwendig erachtet, das Programm zu erweitern, sie habe 
vielmehr nur die Ausführung um zwei Jahre beschleunigt. Die Gesamt- 
ausgabe werde sich auf 1398. uin delaufen. d Jahre 1920 werde 
  
Fibhronr de im Po Jarle 1911 seinen ntn errcicht bobe. 
Lee 1912 198 nachlaisen werde. Frankreich mũise nicht eine bestimmte 
hl Panzerichiffe bauen, nur weil andere Mächte eine bestimmte Angahl 
3 wollten, die sranzösische Flotte müsse aber überall surchibar sein und 
dort die Uebermacht bilden, wo die Hauptintereisen des Landes lägen. 
13. Februar. (Senat.) Verhandlung über die Militäraviatik. 
Kriegeminister Millerand: Funizehn Lustkreuzer verbeisserten Su#ems 
würden gebaut werden, doch werde man die Aufmerksamkeit hauptiächuch auf 
die Flugzeuge richten. Die Elugzeugeinbeit, das Lusge cichwader, werde 
acht Flugzeuge. mit einem, zwei und mehr Siten, umfassen, ferner zwoli 
Automobite und einen Werkzeugwagen. Deute ichon könmen dreizehn Luit- 
geichwoder gebildel w werden. Man brütze 2## Flugseuge. Für iedes Lust- 
geschwader besche ein Modilijatiousp#an. Millerand fuhr sork: Gegen Ende 
dieses Jahres werden wir 27 Feld- und 5 Jriiungstaitgeschwaver. bestehend 
aus à# Flugzengen, mobilifieren können. Im Jahre 1912 werden al##em#ren 
für das Flugwesen eingerichtet iein. wom noch die jelbständigen Flucgolatze 
kommen. Jcdes Fiuggeichwader wird 7 Piloten und Mechaniler aniweisen: 
im ganzen werden wir 231 Oiüzierviloten, 210 Beobachter, 42 Mechantker, 
1100 Offiziere, 1/X) Korvorale oder Sappeure und 550 Soldaten auizuweiien 
haben. Ferner wird ein Luitschiäferregiment mit sicben nompagnien gebildet 
werden. Die Piloten und Beobachter werden Vergütungen erhaften. Eiwaige 
Bieebeon#en. die sic sich zuziehen, sollen ale Verwundungen im Ariege au- 
gesehen werden. Millerand betonte sodann, daß zur Verwirklichung dieics
	        
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