Full text: Europäischer Geschichtskalender. Neue Folge. Achtundzwanzigster Jahrgang. 1912. (53)

#m##ic (März 18.—29.) 369 
Miltel gesunden, um die Sichtbarkeit der Unisormen obzuschwächen. Das sei 
geradezu unbegreiflich. Man hälte wenigstens mit elwas beginnen sollen 
und sicherlich das klatschrosenrote Häppi durch ein weniger ins Auge 
stechendes ersetzen können. Dann sei die bBespannung der wunderbaren 
Feldartillerie weitaus nicht hinreichend, weil man nicht genügend nredite 
für den Ankauf der erforderlichen kräfugen Pferde habe. r zum Schlusse 
sei noch hervorzuheben, daß die Armee noch immer keine Feldmörser habe; 
die Anschaffung dieser sei die allerdringendste Nolwendigkeit. 
18. März. (Kammer.) Beschlüfse über die Verteilung der 
Restmandate. 
Artikel 21 des Wahlreformgeledese wird als Kompromiß mit 286 
negen 215 Stimmen angenommen. „Wenn in einem Wahlkreis eine Liste 
die absolute Majorität aller Pcherebnca Stimmen erhält, so werden ihr 
olle restlichen Mandate zugeleilt.“ Das Prinzip der Listenwahl stand bereits 
fest und ebenso dieienige Fori der Verhälmiswahl, die jeden als gewählt 
besrichnrt. der den sog. tauntienern erreicht, d. h. die Zahl, die sich ꝛ. 
gibt, wenn man die Zahl aller abgegebenen Sutimmen durch die Zahl de 
zu wählenden #ugeocaneten dividiert. Wenn nun nicht so viele Wet 
quotienten erreicht werden, wie Mandate Ss sind, so wird die Be- 
setzung der übrigen Site zweifelhaitt. Der Artikel 21 gestottet nun, die 
über den Wahlquotienten binaus für eine Liser vorhandenen Stimmen für 
die Restmandate zu zählen. Es können daun zwei Parteien ihre Ueber- 
ichüsse zusammenlegen und debenns einer lombinierten Liste zum Wahl- 
quotienten verhel 
26. März. (Kammer.) Verringerung der Zahl der Deputierten. 
Bei der Weiterberatung über die Mahlreform wird mit 538 gegen 
22 Stiaomen eine Bestimmung ongenommen, nach der in jedem Wahlkreis 
auf 22500 Wähler ein Abgrordneter gewählt werden joll. Auf jeden Bruch- 
teil von mindestens 11250 Wählern kommt“ ein weiterer Abgeordneter. Die 
Zahl der Deputierten wird so um 77 verri 
29. März. (Senat.) Delcassé oer die Flotte. Annahme 
des Flettenproramm. 
il der Beratung des Floltenprogramms sprach Monis die Be- 
sichung m, das vorliegende Programm gäbe Frakreich nicht unbedingte 
Suprematie im Minelmeer und sei ungenügend hinsichtlich der Schlacht- 
kreuzer und Auiklärungsschiffe, des Ersatzes der Unlersceboote und hinsicht- 
lich der Lufisahrzeuge. Der Verichterstaule Chautemps erllörte, das 
Programm werde Frankreich die nôötige und ausreichende Flotte geben. 
##gtruncch milsse man das Dauptangenmerk 0n die Schlachischiffe richten. 
Delcasst bemerlie dazu: „Gegenwäörtig gibt es im Aueland kein Schlacht. 
ichiff, das die unjeren übertrifit, sowohl vom Stano#mn der Verleidigung 
als auch des Angriffs.“ Deleassé fuhr - Frankreich brauche nicht wie 
England seinen Ss zu ändern, da es ja nicht, wie dieses, wechseln- 
den Notwendigkeiten zu begegnen habe. 3 atteian Lebensinteressô liege 
im Mittelländischen Mrere, das ein verhänniomähig beschräunktes Feld 
bilde. Die Ueberlegenheit in der Schnelligkeit iei daher nicht unerläfllich, 
denn die drahtlose Telegraphie biete einen Eriatz dafür. Das Imgweien 
werde die Auftlärung besorgrn. Alle Anstrengungen Frankreichs münten 
auf ein slärker armiertes Schiff von genügender Geschwindigkeit, d. h. cui 
ein Panzerichisf mit 21 Knuoten VGeschwindigkeit gerichtet sein. Das 
liegende Flottenprogramm sei vernünftig und genügend: es verichaise * 
Guropéicher Geschichltskalender. LIII. 21
	        
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