Full text: Europäischer Geschichtskalender. Neue Folge. Achtundzwanzigster Jahrgang. 1912. (53)

érankreiq. GJunui 25. — Juli . 375 
stalten bis zum Schlusse des Jahres 47425 vollständig liquidiert 
und den Wohlkätigkeitsanstalten der Gemeinden und Departements 
bereits 335 Millionen zugestanden worden. 
25. Juni. (Kammer.) Von der Wahlreformvorlage werden 
nach Annahme des Amendements Javal Arlikel 1 und 2 in folgender 
Fassung noee 
1. Abgeardue werden nach Listen gewählt mit Zeriretung 
der Mae 2. Jedes Departement bildet einen Wahlkreis 
W. Juni. (Kammer.) Mit 452 gegen 74 Stimmen werden 
die Nachtragskredite im Betrage von 18373545 Francs für die 
militärischen Operationen in Marokko angenommen. 
26. Juni. (Toulon.) Beim Ubungsschießen explodiert an 
Bord des Panzerschiffes „Jules Michelet“ der Lauf einer Kanone, 
wodurch 20 Matrosfen leicht und 6 schwer verletzt wurden. 
1. Juli. (Kammer.) Annahme des Protektoratsvertrages 
über Marokko mit 460 gegen 79 Stimmen. 
5. #n- (Kammer.) Fortsetzung der Wahllesormdebote. 
fßte Antrag Painlevs wird mit 314 gegen 239 Stimmen an- 
en ommen: er lautet: „Mehrere demselben Wahrrreis zaaei Listen 
konnen die Erklärung abgeben, daß sie in Hinsicht auf die Zuteilung der 
den Listen entsprechenden Mandate ihre Stimmenzissern zusammeniegen.“ 
6. Juli. Zu den englischen Preßartikeln über Verhandlungen 
zwischen England, Frankreich und Italien betr. ein Mitlelmeer- 
abkommen gchreibt der „Temps“: 
chtig, daß die englische zud französische Regierung Maß- 
nahmen getroffen daben, um den Status quo im Mittelmerre zu 
garantieren. Der Meinungsanstausch wähen London und Parie ist hier- 
über in letzter Zeit sehr lebhaft gewesen. Es ist a uch richtig, daß die 
französiich-englische Divlomatic sich bemüht, die schon seit etwa zehn Jahren 
bestehende Emteme Hiichen Jalien einerseits und Krankreich und England 
andererieits zu befestigen. Indem alio die französische iraicung in eine 
Konversation mit Jlalien und England eintritt, entipricht sie nur einem 
allgemeinen Winiche der öffentlichen Meinung. Dagegen ist es ganz falsch, 
daß eine Ucbereinkunft zwischen den drei E#nbeen abgeschlossen worden sei, 
und zwar aus dem einfachen Grunde, weil noch keine sormellen Unlerhand- 
lungen eingeleiret iind. Alles hat sich bis jent aus einen einjachen Meinungs- 
auslausch beichränlt.“ Zu dem gleichen Genenstande und in dem gleichen 
Sinne wird dem „Temps“ aus London privarim gemeldct: „Es ist richtig, daß 
i#t dem Anfang des italienisch- türkischen Krieges die englische Regierung 
die Notwendiglein begriif, sich cijriger, als es bieder in den letien Jahren 
der Fall gewesen war, den iralienischen Angelegenheiten n widmen. Mehrere 
Male tauschte sie mit der franz hischen Renierung ihre Ansicht über die 
neue Lage im Mintelmere aus. In den crüen Zunitagen nach der 
senung der Inseln im Aegäischen Meere fanden besonders häusige unter- 
redungen statt, aber niemals präzise Unterhandlungen nach Art derienigen. 
von denen der „Daily Graphic“ spricht. In London hält man es übrigens
	        
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