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14. Oktober. Antkwort der Pforte auf die Note der Groß-
mächte:
„Der Minister des Aeußern gibt sich die Ehre, Euren Exzellenzen,
den Bolschaftern der fünf Grohmächte, mitzuteiien, daß die Vor die
Durchführung von Reformen in den, rumelischen ihen be-
reiss als notwendig anerkannte, als noch keine Foisen Inlervention erfolgt
Die Pforte will diese Reiormen mit fester Ueberlegung durchführen,
wen- sie die ökonomische Entwicklung dieser Provinzen nach dem Geiste der
liberalen oltomanischen Konstitution *s aun die gute Harmonie der
heterogenen Se die in diesem Teile des Reiches wohnen, herstellen
werden. Die Hauptursache der Scheiterung ai Reformversuche in diesen
Provinzen e die sortdauernden Aktentate gewesen, die in dem
Minelpunkte der Agitation geschmiedet wurden und Über deren wirkliche
Ablichten kein Zweij#el mehr bestehen kann. Die kaiserliche Regierung Ichen
die freundschaitliche Intervention der Großmächte, die dadurch d
unglücklichen Folgen des Krieges verhbwdern wollen, was die Pflicht ir
Fivilisierten Welt ist. Die Regierung hat aus eigener Znleiatioe beishloffen,
sofort nach der Kammereröffnung Rejormen auf der Grundlage des Re
ments vom Jahre 1880 vorzunehmen und der kaiserlichen Sanktion zu hieute
breiten. Die Großmächte mögen überzeugt sein, daß die türkischen Behörden
diese Reformen nach ihrer Vekanntmachung gewissenat durchtühren werden.
Es wäre unrecht, eine Vernachlässigung und d e Verzögerung des allen
Rcgimes der jetzigen Regierung in die Schuhe b schieben, die beschlossen
hat, mit den Jrrlümern der Vergangenheit zu brechen.
15. Oktober. Unterzeichnung der Friedenspräliminarien mit
Italien in Ouchy in der Schweig. (Siehe Italien.)
15. Oktober. Abbruch der diplomatischen Beziehungen mit
Serbien, Bulgarien und Griechenland.
17. Oklober. Beginn der Feindseligkeiten an der bulgarischen
und serbischen Grenze.
17. Oktober. Note an die serbischen und bulgarischen Gesandt-
schaften.
Wegen der bulgarischen und serbischen Note, die eine Einmischung
in die inneren Angelegenheiten der Türkei darstellt und wegen der Mobili-
sation dieier beiden Staaten und der täglichen Scharmützel sieht die Pfortc,
tros ihres Wuniches, den Frieden zu erhalten, daß der Friede zwischen
der Türkei. Serbien und Bulgarien weiterhin unmoglich ist.
Sie hat sich daher entchloisen, der Miision der Gejondten von Bulgarien
und Serbien ein Ende zu setzen und forderl sie auf, ihre Pässe zu nehmen
und zi ürem Perional das oltomauische Gebict jo schnell wie möglich
zu verlast
17. Oktober. Bejetzung von Kurkale durch bulgarische Truppen.
§. Oklober. Besetzung von Mustafa-Pascha auf dem Wege
von Adrianopel durch bulgarische Truppen.
20. und 21. Oktober. Hefltige Kämpfe mil den Bulgaren vor
der Festung Kirk. Kilisse bleiben unenkschieden.