Full text: Europäischer Geschichtskalender. Neue Folge. Achtundzwanzigster Jahrgang. 1912. (53)

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14. Oktober. Antkwort der Pforte auf die Note der Groß- 
mächte: 
„Der Minister des Aeußern gibt sich die Ehre, Euren Exzellenzen, 
den Bolschaftern der fünf Grohmächte, mitzuteiien, daß die Vor die 
Durchführung von Reformen in den, rumelischen ihen be- 
reiss als notwendig anerkannte, als noch keine Foisen Inlervention erfolgt 
Die Pforte will diese Reiormen mit fester Ueberlegung durchführen, 
wen- sie die ökonomische Entwicklung dieser Provinzen nach dem Geiste der 
liberalen oltomanischen Konstitution *s aun die gute Harmonie der 
heterogenen Se die in diesem Teile des Reiches wohnen, herstellen 
werden. Die Hauptursache der Scheiterung ai Reformversuche in diesen 
Provinzen e die sortdauernden Aktentate gewesen, die in dem 
Minelpunkte der Agitation geschmiedet wurden und Über deren wirkliche 
Ablichten kein Zweij#el mehr bestehen kann. Die kaiserliche Regierung Ichen 
die freundschaitliche Intervention der Großmächte, die dadurch d 
unglücklichen Folgen des Krieges verhbwdern wollen, was die Pflicht ir 
Fivilisierten Welt ist. Die Regierung hat aus eigener Znleiatioe beishloffen, 
sofort nach der Kammereröffnung Rejormen auf der Grundlage des Re 
ments vom Jahre 1880 vorzunehmen und der kaiserlichen Sanktion zu hieute 
breiten. Die Großmächte mögen überzeugt sein, daß die türkischen Behörden 
diese Reformen nach ihrer Vekanntmachung gewissenat durchtühren werden. 
Es wäre unrecht, eine Vernachlässigung und d e Verzögerung des allen 
Rcgimes der jetzigen Regierung in die Schuhe b schieben, die beschlossen 
hat, mit den Jrrlümern der Vergangenheit zu brechen. 
15. Oktober. Unterzeichnung der Friedenspräliminarien mit 
Italien in Ouchy in der Schweig. (Siehe Italien.) 
15. Oktober. Abbruch der diplomatischen Beziehungen mit 
Serbien, Bulgarien und Griechenland. 
17. Oklober. Beginn der Feindseligkeiten an der bulgarischen 
und serbischen Grenze. 
17. Oktober. Note an die serbischen und bulgarischen Gesandt- 
schaften. 
Wegen der bulgarischen und serbischen Note, die eine Einmischung 
in die inneren Angelegenheiten der Türkei darstellt und wegen der Mobili- 
sation dieier beiden Staaten und der täglichen Scharmützel sieht die Pfortc, 
tros ihres Wuniches, den Frieden zu erhalten, daß der Friede zwischen 
der Türkei. Serbien und Bulgarien weiterhin unmoglich ist. 
Sie hat sich daher entchloisen, der Miision der Gejondten von Bulgarien 
und Serbien ein Ende zu setzen und forderl sie auf, ihre Pässe zu nehmen 
und zi ürem Perional das oltomauische Gebict jo schnell wie möglich 
zu verlast 
17. Oktober. Bejetzung von Kurkale durch bulgarische Truppen. 
§. Oklober. Besetzung von Mustafa-Pascha auf dem Wege 
von Adrianopel durch bulgarische Truppen. 
20. und 21. Oktober. Hefltige Kämpfe mil den Bulgaren vor 
der Festung Kirk. Kilisse bleiben unenkschieden.
	        
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