Full text: Europäischer Geschichtskalender. Neue Folge. Achtundzwanzigster Jahrgang. 1912. (53)

Fchei. (Lüober 24.—November 2.) 459 
24. Oktober. Die Bulgaren erobern Kirk-Kilisse, nachdem 
sich die türkische Besatzung nach Adrianopel gereklet hat. 
26. Oktober. (Uesküb.) Nach dem Rückzug der Garnison 
rücken die serbischen Truppen unter dem Besehl des Kronprinzen 
in die Stadt ein. 
27. Oktober. Der Kriegsminister erläbßt einen Zirkularbefehl. 
worin diejenigen Offiziere, die ohne stichhaltige Gründe versäumen, 
den an fie ergangenen Besehlen nachzukommen, mit Strafe bedroht 
werden. 
27. Oktober. Die montenegrinischen Truppen vereinigen sich 
in Sjenißa im Sandschak Nowibasar mit den Serben 
27. Oktober. Professor Bier, der langjährige Leibarzt des 
früheren Sultans Abdul Hamid, begibt sich als Leiler des Roten 
Halbmondes auf den Kriegsschauplatz, um die Kranken- und Ver- 
wundetenpflege zu organisieren. 
28. Oktober. (Konstantinopel.) Als Anstifter der Panik 
von Kirk--Kilisse werden der egyptische Prinz General Asis Pascha. 
der Gonverneur von Kirk-Kilisse und einige Offiziere unter Anklage 
gestellt, sowie 200 Soldaten wegen Feigheit erschofsen. 
W. Oktober. Der Khedive von Egypten wird vom Sultan 
in Audien) empfangen. 
29. Oktober. Der Großwesir Ghazi Ahmed Mukthar demissi 
Kiamil.-Pascha wird zu seinem Nochsolger ernannt. 
29. Oktober. Beginn des Bombardements von Adrianopel 
durch die Bulgaren. 
30. Oktober. (Saloniki.) überführung des Ersultans Abdul 
Hamid an Bord des deutschen Stationsschiffes „Loreley“ nach 
Konstantinopel. 
29.—0. Oktober. Niederlage der Ostarmee bei Lüle Burgas. 
30. Oktober. An Stelle von Abdullah Pascha., der bisher 
die Ostarmee befehligte, übernimmt Kriegsminister Nasim Pascha 
das Kommando über diese Armee. 
30. Oktober. Serbische Truppen des Generals Wynkotitsch 
nehmen die Stadt Inek ein. 
2. November. (Konstantinopel.) Eine plötzlich ausbrechende 
Furcht vor Christenmebeleien durch die demoralisierten, flüchtig in 
die Hauptstadt zurücklehrenden Truppen veranlaßt die Bolschaften 
zu Schutyzmaßregeln und zu Vorstellungen bei der Regierung. für 
schleunige Rücksendung der Armee nach Anatolien Sorge zu tragen.
	        
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