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2. November. Exsultan Abdul Hamid wird von dem deutschen
Slationsschiff. Loreley“ in das Palais Beyler Bei auf der asiatischen
Seite des Bosporus Überführk.
#3. November. Unter dem Eindruck der Niederlage der Ost-
armee und ihres fluchtartigen Rückzuges hinter die Tschataldscha-
Linie teilen der Großwesir und der Minister des Außern den Bot-
schaftern, in erster Reihe denen Frankreichs und Ssterreich- „Ungarns.
mit, daß die oltomanische Regierung sich entschlossen habe, die
Mächte um ihre Vermittlung zu ersuchen, damit die Feindseligkeiten
eingestellt und die Unterhandlungen zum Zwecke des Friedensschlufses
degennn erden können.
sügen die Minister hinzu, daß das geichlagene türkliche
Heer a lic die Mannschaffen moglichst rasch i in ihre Heimat zurück-
geichickt und nur gang sichere Elitetruppen in allbaiion geringer
Zahl nach Konstantinopel zurückberufen werden
6. November. Die Regierung läßt auna ihre Botschafter
nochmals „die Großmächte um die Kollektivmediation zur un-
verzüglichen Beendigung der Feindseligkeiten und Festsetzung der
Friedensbedingungen“ bitlen.
6. November. Die bulgarische Armee erreicht die Station
Serres auf der Strecke Konstantinopel-Saloniki
6. November. (Konstantinopel.) Die Wasserleilung. die
unter französischer Verwaltung Konstantinopel mit Trinkwasser
versieht und das Wasser aus einem 40 Kilometer von Konstantinopel
entfernten, hinter den Tschataldscha-Befestigungen liegenden See
schöpft, wird von einer bulgarischen Streispartie abgeschnitten.
7. November. (Konstantinopel.) Die türkische Preffe fordert
die Bevölkerung auf, ein nationales Verteidigungskorps zu bilden,
denn das Ergebnis einer Vermiltlung durch die Mächte sei un-
gewiß. Die Rektung der Türkei hänge von der Verteidigung der
Tschataldscha-Linie ab.
7. November. Der Kommandant der „Loreley“ Übergibt der
Verwaltung des türkischen Sanitätsdienstes in Konslantinopel
15 Pfund, die von der türkischen Regierung der Mannschaft der
.„Loreley“ für die überführung des ehemaligen Sultans Abdul
Hamid überwiesen worden waren.
5. November. Saloniki und das Fort Karaburun kapitulieren.
25½0) Mann ergeben sich. "
10. November. Die „Frankfurler Zeitung“ bringt eine über-
sicht über die Nationalitäteverhältnisse der Balkan-Halbinsel.