Full text: Europäischer Geschichtskalender. Neue Folge. Achtundzwanzigster Jahrgang. 1912. (53)

466 Balgarin. (April 29. — August 13.) 
29. April. Die gesamte Presse wendet sich enttäuscht und 
entrüstet gegen die friedliebenden Außerungen Ssasonows in seiner 
Dumarede vom 26. April. (Siehe Rußland!) 
Selbst der ßert nussobhile „Den“ schreibt „Wir begreifen, dah 
Rußland den Frieden will, weil es ihn brauch Der Friede auf d 
Balkanhalbinsel konn rber. nur dann gewahrt w# nien, wenn in Mgeonien 
die europäische Kontrolle neu eingeführt wird.“ Das Blatt erinnert Ruß- 
land an seine 1908 erlassene Erklärung, daß die Mächte die Reformation 
wieder aufnehmen würden, wenn sie – das jungtürkicche Regime ent- 
täuscht werden sollten. Dieser Fall heute bereits eingertreten. Die 
stambulistische „Wolljo“ schreibt: „Die K bee be lann die watsvonischen 
Bulgaren leicht in die Arme Oesterreich. ungerns werien. Deshalb war e 
die Ausgabe der russischen Diplomatie, für die Bulgaren in der Türtei, 
r#n nicht durch die Tat, so wenigstens durch ein e giwen Wort einzutreien. 
ges hat Ssasonow- leider nicht sieta Seine Rede ist ein schreiender 
M denn es gibt niemand rn in Bulgarien, der glauben würde, 
daß die Türken ihre — Politik einstelen werden, solange 
uns Rußlond Vorsicht p 
1. M Fe#uninscnerhace auf magedonische Parteiführer. 
he heworragende Mozedonier, dorunter der frühere Minster 
Genodien. ber jebige Führer der Stambulovistenpartei, Matow, der Vor- 
sitzende des mazedonischen Zemralkomilees, der Nubi zzist Simeon Radem 
und andere erhalten angebliche Buchsendungen, die Si0h bei nöherer Unter- 
suchung als Höllenmaschinen erweisen. Die Sendungen kommen aus 
gupten. Sie werden als verdächtig gleich vom ersten Adressaten an die 
Behörden geleitet. 
Anfang Mai. Eine Reise des Sobranjepräsidenten Dr. Danem 
nach Belgrad und Livadia wird als ein Mittel zur Anbahnung 
eines Bündnisses ausgelegt, das der Stellung Rumäniens auf dem 
Balkan gleichsam als des Mandataren des Dreibundes entgegen- 
treten soll. 
17. Mai. Bei Kurutepe kommen die Grenzposten mit tür- 
kischen Soldaten in ein Scharmützel, wobei ein Türke getötet und 
einer re wird. 
uni. Die Presse tadelt den König, daß er sich als 
Fuchchnen hat feiern lassen, was einen Freibrief für neue tür- 
kische Willkürakte bedeute, und daß er überflüssigerweise wieder 
Geschäfte seiner Dynastie als wahre Interessen Bulgariens ver- 
treten habe. 
4. August. Der Ministerrat hat die Einberufung zu drei- 
wöchentlichen Waffenübungen von zehn Reservejahrgängen bei der 
Infanterie, zehn bei der Artillerie und sechs bei der Pioniertruppe 
beschlossen. 
13. August. Aus Anlaß der Niedermebelung bulgarischer
	        
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