Lerbies. (ktober 17.—November 29.) 477
gerünelt werden könne, andererseits die Volksstimmung in Serbien so
aiienelolie sei, daß keine serbische Regierung von der eingeschlagenen Linie
abgehen
17. Oktober. Die Regierung läßt durch ihren Gesandten in
Konstantinopel die Kriegserklärung an die Türkei Übermitteln und
notifziert sie den Großmächten.
22. Oktober. Die Erste Armee besetzt Kumanowo auf dem
Wege nach Uesküb.
23. Oktober. (Belgrad.) Der Magistrat gab Auftrag, das
seinerzeit vom Prinzen Eugen von Savoyen in Belgrad errichtete
Wohnhaus zu zerstören, damit jede Spur der damaligen Besetzung
Belgrads durch Österreich beseitigt werde.
10. November. Die Armee erreicht Alessio am Adriatischen Meer.
11. November. Der italienische Gesandte Baroli teilt dem
Ministerpräsidenten Paschitsch mit, daß Italien ebenso wie Ssterreich
einen Angriff auf albanisches Gebiet vermieden zu sehen wünsche.
12.November. Der Fall des österreichisch-ungarischen Konsuls
Prochaska in Prizend.
Der Gesandte Georg Simitsch in Wien beschwert sich über ihn,
weil er mit seinen Kawassen und dem Konsulatspersonal vom Dache des
oeserreichtsce Konsulates angeblich auf die einziehenden serbischen Truppen
n habe. — der stellv oen Sektionschef im Wiener Ministerium
zlchessend erklärte in scharfem Tone, daß die von ihm vorgebrachten
dehere Gerceun cherl gegen den österreichisch- eungarischen Konsul
strenge untersucht werden würden, daß man aber schon heute darauf auf-
mert am mache, daß, wenn sich diese Beschuldigung als unwahr heraus-
stellt. Herr in Simitsch t# r Verantwortung gezogen werden würde.
(Siehe Oesterreich 24. November.)
14. November. rrns Gesandten Englands, Frankreichs und
Rußlands geben der Regierung den dringenden Rat, daß der Vor-
marsch nach Durazgo unterbleibe.
18. November. Ministerpräfident Paschitsch erwiderte auf die
Vorstellungen der diplomatischen Vertreter Österreich-Ungarns,
Deutschlands und Italiens, daß die Diskussion über den türkischen
Küstenstrich in der Adria auf den Zeitpunkt vertagt werden müfse, in
dem die definitiven Resultate des gegenwärtigen Konfliktes zwischen
Serbien und der Türkei ersichtlich sein würden.
u November. Die Armee hat Ochrida genommen.
26. November. Der österreichische Konsul Prochaska trifft
wohlbehalten in Uesküb ein.
29. November. Prinz Georg, der in Uesküb an Bauchtyphus
erkrankt war, wird nach Belgrad überführt.