Full text: Europäischer Geschichtskalender. Neue Folge. Achtundzwanzigster Jahrgang. 1912. (53)

520 Aes. (Mai 1.—15.) 
nicht imstande, die fremden Anleihen zu bezahlen, während neue Ausgaben 
die Hilic weiteren ausländiichen Navilaks ersorderlich machten. Die Regicrung 
lei jent mit der Ausarbeilung des Planes von Steuerreformen be- 
schäftigt. Die Regierung verhandle mit den Möchten in der Absicht, dic 
Sleuereinkünfte zu erhohen, die Likinzölle abzuichaffen und die Ausjubrzölle 
Au ermaßigen. Er ho#fe, daß die Eiienbahn- und andere werbende Anleinen 
lich ielbst versinsen würden; andernsalls würden die Salzabgaben dafür in 
Anipruch genommen werden müijen. Es werde nölig iein, auslandiiche 
Fiuansjachverständige anzunellen, um eine richlige Anistellung des Budges 
und eine klare Rechnungslegung zu ersielen. Er hoise, daß dos Volk den 
Widerstand gegen die weitere Emwicklung des Landes mit Dilie aus- 
ländiichen Kopitals auigeben und zu der Ansicht kommen werde, daß die 
Anleihe das geeigneiste Mittel dan sein werde. Die Vurgwertsyiiehagln 
lolle resormiert und die überslü#ligen Truppen entlassen werden. Er ichloß 
mit dem Oinweis, daß die Mächte in den leuten Jahren eine wohlwollende 
Haltung eingenomen hälten, China zu helien, wofür sich die Chine#e#n 
dankdar zeigen sollten 
4. Moi. Gapa) Fischereipachtungen an der mexikanischen 
Küste. 
er Pr äsident der „Tono Hogea Kaisho,“ der aus Mexiko zurück- 
gekehrt 75 erllärte in einer Umterredung, die Gejellichaft habe am 25. No- 
vember 1911 M#M) (englische) Meilen längs der mexikaniichen Nüßse die 
Fücherei gevachtet. Die Verpachtung stehe nicht in Berbindung mit der 
Magdalenenbai. Auch audere Konzceisionen seien vergeben worden und 
zwar an franzslliche, brilische, deutsche und amerikanische Finonzleuze. 
Aber infolge der Agilation seitens der Vereinigten Saaten“ weigere sich 
Mexiko ferner, Fischereigerechtsome an Ausländer zu verpa- 
7. Mai. (Siam.) 91 Personen werden M der 
erschworung gegen das Leben l Königs schuldig befunden. 
Drei Osffiziere werden zum Tode, 20 Oflziere zu lebenslänglichem 
Gefängnis und zandere Perionen zu i#rzeren Gelan hianelen veruriein. 
Der König hat die Todesstrafen in allen Fällen in lebenslängliche Gefängnis- 
strasen und die auf lebenslängliches lananie lautenden Urteile in zwanzig- 
jährige Gefängnisstrafen umgewande 
Mitte Mai. (China.) Da die Verhandlungen mit den 
Tibetanern in Lhassa gescheitert sind, beginnt der Kampf um die 
Klöster von neuem. 
15. Mai. (China.) Die Regierung in Peking genehmigt den 
Vertragsentwurf über eine Anleihe mit der Sechsmächlebankengruppe. 
Der Vertrag überläßt der in London tagenden Konferenz der Banken 
die Kontrolle über die auf die Anleihe zu leistenden Vorschüfse und nach 
Abschiuß der durch die Salzsteuer gesicherten Anleihe für jede probuliive 
Aulage aus der Anleihe die Anstellung eines Sonderandikors, der mit de 
chinesi#chen Direktor des Umernehmens die Anweisung auf die Anleihe 
grichnet, jowie die Anstellung eechnischer Rargeber. Das Pekinger Banken- 
konsortium erllärt sich bereit, joiort gegen diesen Vorschlag außer den schon 
vorgeschoisenen drei Minionen Taels weitere drei Millionen Taels zu zahlen, 
um dem Abichluß von Sonderauleihen ein Ende zu machen. Russen und 
Jopaner übernehmen je ein Sechstel der Gesamworschüsse.
	        
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