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Ausschlusses jedes Einzelvorgehens und mit dem ausschließlichen Zweck, den
Verbündeten die durch ihre Anstrengungen erworbenen Vorteile zu sichern.
Rußland bezeigte darin seinen festen Entschluß, sich jedem gesonderten Vor-
gehen zu widersetzen, sowie jedem etwaigen Versuch von seiten einer der
Mächte, sich auf dem Balkan eine Vorzugstellung zu sichern. Die ent-
scheidenden Siege von Anfang des Krieges an gestatteten der kaiserlichen
Regierung, den Grundsatz der Teilung der erworbenen Gebiete unter die
Verbündeten aufzustellen. Die russische Regierung machte in gleicher Weise
ihren Einfluß geltend, um die Abtretung Adrianopels an Bulgarien zu er-
reichen. Nach dem Fall dieser Stadt unterstützte Rußland die Schaffung
einer türkisch-bulgarischen Grenze in einer geraden Linie von Enos nach
Midia. Rußlands Programm für Albanien zielte darauf hin, dort für
alle Großmächte eine gleiche Lage herzustellen und gleichzeitig die wirt-
schaftliche und politische Unabhängigkeit Serbiens zu sichern, indem es
diesem Staate den Zugang zum Adriatischen Meer durch einen neutralen
Freihafen vorbehielt. Dieses Ziel ist erreicht. Infolge der zwischen den
Großmächten über die albanische Grenzfrage gepflogenen Verhandlungen
hat es Rußland erreicht, daß die Städte Prizren, Ipek, Dibra und Dscha-
owa Serbien und Montenegro zuerkannt wurden. Der zweite Teil der
Sammlung ist den Verhandlungen der Verbündeten über die Grenz-
streitigkeiten wegen der eroberten Gebiete gewidmet. Diese Schriftstücke
lassen die ständigen Bemühungen der russischen Diplomatie erkennen, eine
friedliche Regelung der Streitfragen und die Festigung des Balkanbundes
herbeizuführen. Indem sie sich bei Bulgarien für eine unmittelbare Ver-
ständigung mit seinen Verbündeten verwandte, ließ die kaiserliche Regie-
rung nicht nach, den Kabinetten in Belgrad und Athen Mäßigung an-
zuraten. Seit April 1913 sprach sich die russische Diplomatie für den
Plan einer Zusammenkunft zwischen den Ministerpräsidenten der verbün-
deten Staaten aus, ebenso für den Vorschlag der Demobilmachung. Am
19. Mai willigte die russische Regierung ein, die Rolle des Schiedsrichters
in dem serbisch-bulgarischen Streit zu übernehmen, und bestand auf der
leichzeitigen schiedsgerichtlichen Lösung der griechisch-bulgarischen Streitig-
eiten. Am 31. Mai richtete die russische Regierung infolge eines Tele-
grammwechsels zwischen dem Kaiser von Rußland und den Königen von
Serbien und Bulgarien an die Ministerpräsidenten der verbündeten Staaten
eine Einladung, in Petersburg zusammenzukommen. Rußland bemühte sich,
einen Gesamtschritt der Großmächte über die Frage der Demobilmachung
herbeizuführen. Die russische Diplomatie verwandte sich bis zum Augen-
blick des endgültigen Bruches tatkräftig für die Erreichung der bedingungs-
losen Zustimmung Serbiens zu Rußlands Schiedsrichteramt und gab sich
Mühe, die bulgarischen Forderungen über die Besetzung der strittigen Ge-
biete in Gemeinschaft mit Serbien und Griechenland zu bekämpfen. Gleich-
zeitig fuhr Rußland fort, auf einer schiedsgerichtlichen Lösung der griechisch-
bulgarischen Streitigkeiten zu bestehen. Die Sammlung enthält zahlreiche
Stücke, welche die freundschaftlichen Mahnungen der russischen Diplomatie
erkennen lassen, die bestimmt waren, Bulgarien vor den Gefahren eines
Bruches mit seinen Verbündeten zu warnen und vor dem drohenden Ein-
greisen der rumänischen und türkischen Armee. Am 29. Juni, dem Vor-
abend der Eröffnung der Feindseligkeiten, erklärte der Minister des Aeußern
dem bulgarischen Gesandten in Petersburg, daß der Entschluß Rumäniens,
im Falle eines Bruches zwischen den Verbündeten zu vermitteln, ein Pfand
für die Erhaltung des Friedens sei, und daß, wenn Bulgarien die Vor-
hand zum Kriege ergriffe, es nicht auf die Unterstützung der kaiserlichen
Regierung rechnen dürfte. Die letzten Seiten des zweiten Teiles der Samm-