920 Numinien. (Dezember 5.—17.) Serbien. (Januar 3.—Februar 11.)
seiner gesegneten Regierung gestattete, in weniger als einem halben Jahr-
hundert ein Königreich zu gründen, das vertrauensvoll fortschreiten wird
in der Erfüllung seiner Bestimmung. Heute fühlen wir um so schmerzlicher
den Verlust dieses großen Königs, als die internationale Lage einen un-
gewöhnlichen Ernst zeigt. Um diese schwierige Zeit überwinden zu können,
bedürfen wir der aufrichtigen Unterstützung und des erleuchteten Patriotis-
mus aller Kräfte der Nation, ebenso wie der Einigkeit aller. Ich habe die
Ueberzeugung, daß Sie, von der Bedeutung der gegenwärtigen Lage durch-
drungen, meiner Regierung volle Unterstützung bei der Erledigung der Ge-
setzentwürfe leihen werden, die von den Umständen gefordert werden oder
den Bedürfnissen der von der Liebe und dem Vertrauen der Nation um-
gebenen Armee Rechuung tragen sollen.
5.—7. Dezember. Der russische Gesandte in Serbien, Fürst
Trubetzkoi, weilt in besonderer Mission in Bukarest.
8. Dezember. Amtlich wird mitgeteilt: Ministerpräsident
Bratianu hat alle Vorschläge der Gesandten des Dreiverbandes
über eine Einmischung Rumäniens zugunsten Serbiens abgelehnt.
10. Dezember. (Kammer.) Unter dem Beifall des Hauses
wird die anläßlich des Todes König Carols von dem Deutschen Reichs-
tag an das Abgeordnetenhaus gerichtete Beileidsdepesche verlesen.
17. Dezember. (Kammer.) Die Antwort auf die Thronrede
wird fast ohne Debatte angenommen.
XX.
Serbien.
3. Januar. Der König betraut Paschitsch wieder mit der
Bildung des Kabinetts. Alle bisherigen Minister mit Ausnahme
des Kriegsministers Bojanowitsch bleiben.
4. Januar. (Skupschtina.) Die Kammer nimmt mit 88
gegen eine Stimme in letzter Lesung das Budgetprovisorium für
Januar und Februar an und vertagt sich bis 4. Februar.
12. Jannar. Emission einer fünfprozentigen serbischen Staats-
anleihe an der Pariser Börse. (Siehe S. 628.)
14. Januar. Die Regierung beschließt, die Mehrforderung
des von der Armeeleitung aufgestellten Kriegsbudgets in Form eines
außerordentlichen Kredits zu bewilligen.
18. Januar. Oberst Stefanowitsch wird an Stelle des Ge-
nerals Bojanowitsch zum Kriegsminister ernannt.
2.—11. Februar. Ministerpräsident Paschitsch in Petersburg
und Bukarest. (Siehe S. 799 und S. 911.)