450 Benisches Reich. (April 24.—Mai 1.)
VU-Bootkrieges brachte, muß also auch die für die Kriegführung und das
Leben unentbehrlichen Dinge treffen. Der Rückgang der Einfuhren im Febr.
1917 gegenüber dem Febr. 1916 beträgt bei Wolle 17%, bei Baumwolle
27% , Flachs 38 % , Hauf 48 % Jute 74 % bei Wollstoffen 83°% bei
Kupfer und Aupfcher 49% dot Eisen und Stahl 59% ; über die Ein-
fuhr von Eisenerz werde ich genauere Zahlen mitteilen; bei Kaffee 66 %,
bei Tee 41% ; bei Rohzucker 10 %, raffiniertem Zucker 90%; bei Rind-
fleisch 17%, bei Butter 21 %, bei Schmalz 210%, bei Eiern 39 % ; bei
Holz 42%. Nennenswerte Steigerungen weisen nur auf: Leder, Häute.
Kautschuk, Zinn. Ueber die Warengruppe, die uns am meisten interessiert.
über die verschiedenen Getreidearten, sind vom Febr. an Mengenzahlen
nicht mehr veröffentlicht worden. Die bloße Gegenüberstellung zweier Ver-
gleichsmomente gibt natürlich kein vollständiges Bild. Man muß sich ver-
gegenwärtigen, daß der uneingeschränkte U-Bootkrieg bei seinem Beginn
in England nicht mehr eine normale, sondern eine durch zweieinhalb Kriegs-
jahre bereits stark geschwächte Wrrtschaftsverfassung traf. Ein richtiges Ur-
teil ist also nur möglich, wenn man die Gesamtentwicklung der Einfuhr
während des Krieges mitberücksichtigt. Ich will nur die allerwichtigsten
Waren heranholen. Beim Eisenerz hat England bisher seine Posirion
noch am besten behauptet: Die Einfuhr betrug i. J. 1913 7,4 Mill. T.,
i. J. 1916 6,9 Mill. T.; im Jan. 1913 689000 T., im Febr. 1913 658000 T.:
im Jan. 1916 526000 T., im Febr. 1916 404000 T.: im Jan. 1917 512000 T.,
im Febr. 1917 508000 . Gegenüber dem Friedensjahr 1913 zeigen immer-
hin auch hier die Monate Jan. und Febr. eine nicht unbeträchtliche Ab-
nahme, wenn auch die Einfuhr speziell im Febr. 1917 größer war als im
gleichen Monat 1916. Holzeinfuhr i. J. 1913 10,1 Mill. Loads, i. J.
1916 5,9 Mill. Loads; im Febr. 1913 406000 Loads, im Febr. 1916 286000
Loads, im Febr. 1917 167000 Loads. Was insbesondere das Grubendolz
angeht, dessen Zufuhr von 3,5 Mill. Loads in 1913 auf 2,0 in 1916 ge-
fallen war, so weisen Dez. 1916 und Jan. 1917 mit 102000 und 107000
Loads die niedrigsten Einfuhrzahlen auf, die seit Beginn des Jahres 1913
festgestellt sind; für Febr. fehlt eine Angabe über die Einfuhr von Grubenholz.
Ehe ich mich zur Lebensmitteleinfuhr wende, ein Wort über die Kohlen-
ausfuhr! Die gesamte Kohlenausfuhr ist von 78 Mill. T. in 1913 auf
46 ½ Mill. T. in 1915 gefallen; im Jahre 1916 wurden nur noch rund
42 Mill. T. ausgeführt. Im Dez. 1916 fiel die Ausfuhrmenge zum ersten
Male unter 3 Mill. T., während sie im Jan. bis Nov. 1916 sich zwischen
3,2 und 3,9 Mill. T. gehalten hatte. Im Jan. 1917 wurden wieder 3,5
Mill. T. erreicht; um so bedeutsamer ist es, daß die Kohlenausfuhr, die
der Natur der Sache nach in den einzelnen Monaten nur verhältnismäßig
geringen Schwankungen unterliegt, im Febr. 1917 wieder auf 2,9 Mill. T.
(gegen 3,4 Mill. T. im Febr. des Vorjahres) gefallen ist und damit den
bieherigen Tiefpunkt — Dez. 1916 — beinahe wieder erreicht hat. Dabei
ist hier wie bei allen anderen Ausfuhrwaren zu berücksichtigen, daß die
versenkten Transporte in der engl. Ausfuhrstatik naturgemäß noch mit er-
scheinen. Einzelheiten über die Bestimmungsländer der Kohlenausfuhr werden
seit dem Beginn dieses Jahres nicht mehr veröffentlicht. England will wohl
den Franzosen und Italienern den Schmerz ersparen, den katastrophalen.
Rückgang ihrer Kohlenversorgung auch fernerhin schwarz auf weiß in den
amtlichen Ausweisen zu lesen. Wie stark dieser Rückgang bereits bis Ende
1916 war, ergibt sich aus folgenden Zahlen: Englands Kohlenausfuhr nach
Frankreich betrug im Dez. 1916 nur 1128000 T. gegen 1369000 im Jan.
1916; nach Italien wurden ausgeführt im Dez. 1916 nur noch 278000 T.
gegen 431.000 T. im Jan. und rund 800000 T. im Monatsdurchschnitt des