658 V. Dispositio Fridericiana über künftige Landestheilung etc. 124
unserr Sune einer abegienge, die teilunge wer geschehen oder nicht, vnd nicht
Sune, einen oder mer, hinter im liesse, oder ob er Sune liesse, Giengen dann
dieselben Sune abe, also daz sie erben menliches geslechtis hinter in nicht
liessen, So sul alles daz lant, lewte vnd alle guter, wie die genant, oder wo die
sein gelegen, uff dem belibenn vnserm Sune erben vnd geuallen, die der oder
die abgegangenn gelassen haben. Liesse auch derselbe abgegangen vnser Sune
Tochter hinter im vnd nicht Sune, als oben stet geschriben, Dieselben Tochter
sal der belibenn vnser Sune, oder sein erbein, ob ez dorzu kome, getrewlichen,
als seinselbes Tochter oder Geswistride, beraten vnd gestaten, on geuerde und
on alle argeliste; Vnd daruff sullen beider vnser Säne alle Amptlewte sweren,
daz sie mit allen den Slossenn vnd gutern, die in sein beuohlen, dem leben-
dingen dann gewarten getrewlichen sullen on geuerde, ob ez zu sulchen fellen
komen wurde, als oben stet geschriben, vnd dasselbe geschefte vnd gemechte
von der anfelle wegen sal zwischen vnsern Sunen vnd iren erben ewiclichen stet
vnd vnuerrucket sten vnd beleiben. Wer aber, daz vnserr Sune einer, welcher
der wer, dheinerley geschefte oder gemechte tun wurde, die die obgeschriben
geschefte oder gemechte in dheinweis verrucken oder gekrencken mochten, Die-
selben nachgeschehenn geschefte solten, noch mochten macht noch krafte ha-
ben, noch gewynnen, Sunder dise geschefte, gemechte vnd verpuntnusse sullen
in ihren mechten vnd kreften vesticlichen besten vnd beleiben, als sie an di-
sem brife geschriben sten vnd begriffen sein worden. Der obgeschribenn artikel
vnd teydinge alle, als sie sementlichen vnd besunder geschriben sten, die ege-
nanten vnser liebe Süne, wann sie ires alters zu iren tagen sein komen, daz
sie daz wol getun mochten, gelobet haben mit guten trewen, vnd zu den heili-
gen gelerte eyde gesworen on argelist vnd on alles geuerde stete vnd gancz zu-
halten vnd zuuolfuren. Mit vrkunde dicz brifes geben vnd geschehen zu kulm-
nach, mit vnserm vnserr beider vorgenanten Süne vnd der uorgenanten Hochge-
born fursten vnd herren, vnserr lieben Süne, Sweger vnd Oheimen, anhangen-
den Insigeln. Vnd wir, die uorgenanten Johans vnd fridrich von gotis gnaden
Burggrauen zu Nuremberg, Gebruder, Bekennen, daz wir mit rechter wissen vn-
sere Insigel an disen briff haben heissen hencken, Zu warem vrkunde, allez
daz stet vnd veste zuhalten vnd zuuolfuren, daz oben von vns an disem brife
stet geschriben. Auch haben wir von gotis gnaden Ruprecht der Jungest Pfalcz-
graff bey Rein vnd Herczog in Beyern etc. Balthazar vnd Wilhelm lantgrauen zu
Doringen vnd Markgrafen in Meissen etc., Herman lantgraff zu Hessen etc., Vnd
Johans lantgraff zum lewthemberg etc., mit guter wissen, durch pete willen der
Hochgeborn fursten fridrichs, Johansen vnd fridrichs Burggrafen zu Nuremberg,
vnserr lieben Sweher, Sweger vnd Oheim, vnserew Insigel zu den iren, zu ge-
zeuknusse aller obgeschribenn teydinge vnd gemechte an disen briff heissen Hen-
cken. Nach Cristi vnsers herren gepurt Drewzehenhundert Vnd in dem funff
vnd Achtzigistem Jaren, am nehsten freytag vor dem Heiligen Pfingest tage.
L.S.
(Original im König hen Beichsarchive.)
(Duplicat im Königl. Preussischen Hausarchive, wörtlich (wenn auch nicht durchaus buchstäblich)
gleichlautend mit obigem.)