Full text: Die Hausgesetze der regierenden Deutschen Fürstenhäuser. Dritter Band: Sachsen, Schwarzburg, Waldeck, Württemberg, Zollern. (3)

664 VI. Das Testament des Kurfürsten Friedrichs I. 130 
gemaheln an Irem leibgedinge auch Irer verschreibunge und huldunge unschede- 
lichen noch Inhalt und ausweisunge Irer briefe ane allis Geverde. Auch sullen 
dieselben vnser vier Sune Ir keyner mit Iemants keinerley puntnuß eingeen, es 
sein dann die andern Bruder und Ir erben dorinnen auch begriffen, woltten abir 
sulch in sulcher puntnuß nicht sein, welcher sich dann verpindet, der sol in 
solcher puntnuß altzeit die andern sein Bruder Ir erben und Ir lande und leute 
außnehmen widder die nicht zu sein zu thun noch zu helffen in kein weiß ane 
allis geverde. Auch sol der egenanten unser vier Sune keiner keinen grosen 
namhaftigen krig noch mercklich sache nicht anfahen, noch machen, ane rate 
und wissen der andern seiner Bruder es wer dann, das Ir einer zu krige genotet 
wurdde so. mochte er sich weren und aufhaltten noch seiner notdorfit, dortzu 
Im dann die andern sein Bruder in obgeschribener maß helffen sullen, ane 
widderrede und ane allis geuerde. Auch haben wir beret das unser lieber tochter 
frau Barbara, des obgenanten unsers Sunes Marggraft Johansen gemahel Ir leib- 
gedinge in der Marck zu Brandburg ledig sagen und aufgeben sol, so sol sie 
unser egenanter Sun Marggraff Johans hir haussen in seinen teil landes an et- 
lichen Steten mit einem leibgedinge nach redlickeit widder vorsorgen und ver- 
machen, ane allis geverde. 
Wir haben auch beret, ob wir unser tochter frau Margreten in unserm 
leben mit einem gemahel oder suust nicht bestatten, und vorsorgen, auß den 
landen zu Francken und vom pirge so sullen die egenanten unser Süne Johanns 
und Albrecht der egenanten unser tochter, noch unserm tode Ir iglicher zcehen- 
tausend gulden Reinischer landeswerunge das zweintzigktausend gulden machet 
mit zymlicher fertigunge zu einem gemahel oder bestatunge in Jarisfrist, auß- 
richten und betzalen oder Ir fur sulch gelt, redeliche einsatzunge thun, noch 
heyerotgutes recht, ane allis geuerde. Wir haben auch beret, von unsers Sunes 
Marggraff Johansen tochter wegen die dem hertzogen von Stettin vorsprochen 
ist mit zcehentausend gulden heymsteuer ob wir nu bey unserm leben dieselben 
zceben tausend gulden von der Marck nicht außrichten So sullen die egenanten 
unser Sune Friderich und Friderich dieselben zcehentausend gulden derselben 
unsers Sunes Marggraff Johansen tochter, noch unserm tode außrichten und. be- 
tzalen, oder einsatzunge thun in Jahresfrist, wie dann sulcher heyerot beteidinget 
ist wurdden, ane allis geverde. Auch sullen die egenanten unser Sune Friderich 
und Friderich alle unser schulde, die wir intzundt in der Marck schuldig sein, 
und der mehr oder mynner bey unserm leibe machen werdden, es wer an leib- 
gedinge oder an andern, noch unserm tode gleich mit einander teilen und auß- 
richten. Auch sullen die egenanten unsere vier Sune Johans, Friderich, Albrecht 
und Friderich nich zu vehe!) noch zu zwitracht kumen und ob unser Sone 
Friderich und Friderich zu Spen und zweitracht kamen, so sol Ir iglicher zwen 
seiner rete dortzu geben und orden und mochten sich die vier nicht geeynen, 
so sullen sie einen gleichen obman nach Iren treuen zu In nemen und machten 
sie sich eines obmans nicht voreinen, so sullen altzeit die andern Ir Brudern 
  
1) sic!
	        
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