Full text: Bayerns Gauen nach den drei Volksstämmen.

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ley Forschungen tresfliche Diense leistet, und noch mehr kei- 
sten würde, wenn ihr ein Ortsregister beygefügt wäre. 
31. J zgau. 
Es ist durchaus in keiner Urkunde von einem Gau die- 
ses Namens die Rede. Jene K. Philipps spricht nur von 
einem comitat an der Ilz, die Heinrich II. anno 1010 
sagt nur, daß ein Theil des Nortwalds zwischen der Ilz 
und der Rotala (Rottel welche bey Ottenham in die Donau 
mändet) der Donau und dem Böhmerwald, in com. Adal- 
beronis (Bruders des Markgrafen Heinrich in der Ostmark, 
dem er auch 1018 folgte) an Kloster Niedernburg geschenkt 
wurde. Hund M. S. II. pag. 402. Der erwähnte comitat 
an der Ilz, war wirklich nur ein Theil des Pagus Grunz- 
Witi, der aber nicht erst 826 genannt wird, sondern schon 
in den annal. Cremitan. von Rettenbacher Seite 27, un- 
ter Tassilo erscheint: „Ad Grunzwitin sclapum unum 
cum justo tributo.“ Hierdurch und durch das weit bessere 
Zutreffen der Orte, aus der Urkunde ibid. Päg. 31 àn. 826 
wie sie Pallhausen I. cit. pag. 212 erklärt, wird die Mei- 
nung Hormayers widerlegt, der in den hist. Taschenbüchern 
von 1812 u. 13, den pag. Grunzwili nach unter Oster- 
reich in die Gegend von Trasmauer setzt; denn anno 712 
war das Land unter der Enns, noch in den Händen der Ava- 
ren, und da die Schenkung nur einen Selaven betrifft, so 
kann von einer spätern Verfälschung bey dieser Urkunde keine 
Rede seyn. — Orientalis plaga aber heißt doch wohl ganz 
einfach nut östliche Gegend, wie Plaga occidentalls West- 
liche. Diese Ausdrücke kommen in den Urkunden der mon. 
Boica, bey Neugart, Hund re. öfter vor, ohne daß damit 
je eklwas anders gesagk werden sollte. 
Pallhausen behauptet übrigens nirgends, daß der Gau 
sich bis Niederösterreich erstreckt habe, er bestreitet vielmehr 
diese Idee, und setzt Seite 213 deutlich die Ostgrenze des 
Gaues an die große Michel; er sagt: „es sey unbegreiflich, 
wie der Autor (5H. v. L.) für seinen Ilzgau, die Stelle an- 
führen könne, wo von Orten tief in Ostreich, Absdorf 5i7 
Schmida, Wagram rc. die Rede sey.“ s. Seite 210.—
	        
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