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Ältern des ersten Luitpolds, s. Anm. Nro 30 — von dem
dann die Wittelsbacher weiter abgeleitet werden, ebenfalls
Housier gewesen, macht ausser Du Buat I. cit. Buchner in
seiner bayrischen Geschichte II. Seite 124 ff. sehr wahrschein-
lich, und bestärkt dadurch die Einheit des Gaues für die
adltesten Zeiten unter einer Familie. Es ist also aus Alle-
dem mit Recht zu schliesen, daß unter den Agilolfingern die-
ser ganze Distriktt, vom Kochel= und Staffelsee bis zur Stadt
Pfaffenhofen nur einen Gau gebildet, hinsichtlich der Ver-
waltung aber später in einen nördlichen, und südlichen Comi-
tat getheilt wurde, ein Verfahren, das bey allen größern
Gauen, namentlich beym Donau= und Sundergau ebenfalls
vorkömmt.
Wenn sich der H. Autor Seite 182 auf Bessel, Apvpel
und Zirngibl beruft, so steht hier sein Zeugniß auf schwachen
Füßen. Bessel zählt Seite 641 Polling, Weilheim,
Ubingen und Rieden zum Ugesgowe, und rechnet dann
eben diese Orte, Seite 642 wieder zum pagus Husin. Appel
Seite 416 sagt nur: „ Husin, Huosl, ein bayrischer Gau,
und nach der Meinung des Chron. Gottw. von dem
Gau Housi unterschieden; er hält also seine Meinung ganz
zurück.“ Zirngibl Seite 207 ff. bestreitet mehr Du Buat's
Behauptung, daf beyde Theile nur eine Grafschaft gebildet,
und Luitpold und Ratold in diesem ganzen Distrikte regiert
hätten, und dieß behaupte ich ebenfalls nicht. Ubrigens häle
ausser Du Buat und Pallhausen, auch unter den nenesten
Buchner (s. dessen Gaukarte) den Housigau und Ugesgau
nur für ein und denselben Gau.
Der Walchensce gehbrt seiner Lage nach; — der Kessel-
berg bildet dort die natürliche Wasserscheide — weit eher
zum Oberinnthal. Seine nächste Umgegend bildete den Pa-
gus Walhagoi, der in einer Urkunde von 763 erscheint,
Meichilb. hist. fris. 1. pag. 31. einer Zeit wo man mit dem
Worte Pagus noch kein Dorf bezeichnete. s. Apel loc. cit.
S. 41. 100) —
100) Freplich mochte er kein eigner Gau seyn, wie Pallhausen
Seite zos meint, aber doch, wie pagus Passyr erc. ein
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