Full text: Bayerns Gauen nach den drei Volksstämmen.

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55. Biehbachgan. 
Die Gegend an der Vils bietet hinsichtlich der Bestimmung 
der Gauen sehr viele Schwicrigkeit dar, indem hier auf einem 
kleinen Raume die Pagos Viobach 916, Spechtrain 1011, 
Adalahkauwe 974, (in zwey, fast ganz gleichlautenden 
Urkunden Otto I. und Otto II. vom 27. April und 27. Juny 
974 genannt, und allerdings verdächtig. s. Ried cod. dipl. 
Ratisb. Pag. 103 u. 105) der pagus Feldun mit Jazacha, 
(Jertstätten) und dann noch eine Beldauer Mark, (viel- 
leicht diejelbe mit dem pagus Felllun) vorkommen. Die 
manca Schönau gehört nach der Urkunde bey Hund M. S. 
I. 165 ausdrücklich in den Quinzingau; weßwegen also 
die östliche Grenze des Viehbachgaues, zu weit vorgerückt ist, 
und nur etwa bis Wart, Engelsdorf und den Bach reichen 
darf, der von Taufkirchen gegen Eggenfelden fließt, was 
auch wegen der Orte Kolbach und Rimbach, die noch urkund- 
lich im Quinzingan genannt werden, nöthig ist. Daß nun 
die vielen oben genannten pDagos, nicht sämmtlich Gauen im 
eigentlichen Sinne des Wortes gebildet, unterliegt wohl kei- 
nem Sweifel; aber welcher Collektioname nun diesem Distrikte 
zukömmt, ist schwer zu bestimmen. H. v. Lang hat Pall= 
hausens Gründe, ihn Uffganu zu nennen, zum Theile wi- 
derlegt. 105) Aus den erwähnten Orten ließe sich wohl auch 
in dieser Gegend ein Uffgan vermuthen; jener im Traungau 
aber, ist ausser Sweisel; weilin den Biev. Notit. (Juv. Anh. 
Nro VII. Cap. XIV. ) deutlich unter den Traditionis 15 
Trungowe sene in UKom ad Bachmanum, Lam- 
bah, Grunbach el Suanse“ stehen. 
Buchner nimmt auf seiner Gaukarte den ganzen Distrikt 
von Vilsbiburg bis Vilshofen für einen Gau, und nennt ihn 
Quinzingau. Dies scheint mir aber nicht wohl zulässig. Nicht 
allein weil für diese große Ausdehnung des Quinzingaues kein 
Beweis vorliegt, sondern auch weil die Grafen von Landau 
105) Die Orte Chavinga und Ostarperhtesdorf im Chron. 
Lungelac, Seite 33 u. 11 werden ebenfalls im Ufgau ge- 
nannt; Vallhausen erklärt sie mit Kapfing bey Vilsheim 
und Pertensdorf ben Frontenhausen; v. L. läßt sie ganz un- 
erwähnt und also unerklärt. "
	        
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