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vom Sarganser Land scheiden, und umfaßte demnach auf
dieser Seite die Comitate Sargans und Werdenberg, die
Herrschaft Sax, den suͤdlichen Theil des Gaster Landes
und den noͤrdl. des obern Bundes mit Dissentis und Flims.
Oestlich des Rheins begriff dieser Gau das Churer Gebiet.
den zehn Gerichte Bund mit dem Prättigau (das Thal
der Languart, v. Bessl wohl irrig als eigner Gau genannt)
den Gotteshausbund mit den vallis Bergalliae und 1½2
cime (Bergellthal, an der obern Maira, und. Engadein)
Die Gegend von Bludenz, Nenzing, Schnuvis, Schlins,
dutziders, Difis, Mals bey Meyenfeld; d. i. das Thal
des Ill Flusses der Grenze nach, die noch heute Grau-
bündten von Vorarkberg scheidet, scheint, wie H. v. Lang
ganz richtig bemerkt den besondern Namen vallis Drusiana
(von Tresen südl. Vadutz) gefährt zu haben. Ofter, wie
z. B. in einer Urkunde von Otto I. 967 wird, und mit
Necht auch der Vintschgau dem Com. Rhactiae zugezählk,
unter den Agilolfingern ward er jedoch, vorhandenen Ur-
kunden zufolge, zum Duc. Bojoariac gerechnet. (vid.
Horm. I. Band und Vintschgau.) Die Ausdehnung des
Ducalus Rliactine scheint aber in einigen Perioden der
deutschen Geschichte noch weiter gereicht, und noch die
ganze Berggegend der heutigen Schweitz, welche damalz
zum Duc. Alemanniac gerechnet wurde (d. i. die Kan-
tone Schwitz, Uri und Glarus) begriffen zu haben; weil
namentlich anno 979 bey Neugart, Meginrackescella
(Einsiedeln) ausdrücklich zum Duçatus Rhaelige gezählt
wird. Die beßten Aufschlüsse über diese Gegenden geben
aber die diplomatischen Codices der Bisthümer Chur und
Constanz von Eichhorn und Neugark, nach denen ich auch
vorstehende Zusammenstellung entwarf.