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im Namen liegende geographische Lage zu einander, sind
Gauen derselben Völker, und vielleicht ihre älteste, wenig-
stens ihre natürlichste Eintheilung.
Seite 110 nennt der Autor um 1123 einen Marchio
Liutpoldus, der Güter um Amberg besaß. Es wäre nöthig
gewesen anzuführen, daß dieß Leopold IV, Markgraf in
Oesterreich war, es gab damals keinen andern Marchio mit
ähnlichem Namen. Auch ward aus dieser Urkunde mit der
Schluß gezogen, daß die Babenberger, fortwährend Gäter
in der Gegend ihrer Stammlande besaßen. — Eeite 111.
Es heißt in vita Wunidbaldl (ant. lecl. Canis. II. pag.
128) nicht „regio duae vocatur Nordlilusus“ sondern
Nordlilusa; dieß läßt die regio weit leichter für die Ge-
gend an der nördlichen Vils als für Nassenfels, wie der Au-
tor selbe „nach dem nächsten beßten Namensgleichlaut" er-
klärt, halten, zumal eine Urkunde in Reltenb. Chron.
Cremis. pag. 26 sagt Talsilo tradidit ad NJordfilusa
ecclesiam et pecuniam ecclesiasticam" 77y. — Seite
112 soll unter Gundolsing und Harelanta Gungolding bey
Kipfenberg, und der Arnsberg verstanden seyn! Gundelfing
und Harlanden sind aber noch an der Altmühl unter Dietfurth
mit ganz unverändertem Namen vorhanden; warum
also diese Jermarterung der Ortsnamen, gegen welche er selbst
auf der nächsten Seite 113 predigt? Weil es heißt in „Hage
Nortgowe in comit. Cheldionis.“ Ich komme dar-
auf beym Kelsgau zurück.
Seite 111 erklärt H. v. L. eine Urkunde als nicht existi-
rend, vermuthlich weil er sie nicht gesehen hat, oder weil sie
jetzt nicht mehr eristirt; denn innere Gründe ihrer Unächtheit
wurden nur denselben zugetheilt; die Benennung der Gau-
en leidet also gar keinen Bezug auf die Bisthämer.