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Stelle verkuͤrzt. — Es ist nicht einzusehen, was mit dieser
Angabe hier bewiesen werden soll. Die Schwaben hätten ja
das eigentliche Altbayern bewohnen müssen, um den, nach
H. v. L. thüringischen Nordgau gegen Norden zu haben, und
für diesen soll doch diese Stelle beweisend sehn. Ein Blick
auf die Karte, überzeugt hievon. Im Gegentheile sagt die
Stelle ganz deutlich, daß der Nordgau bajoarisch war,
denn Schwaben, nach Norden bis gegen Marbach , Gaildorf
und Feuchtwang reichend, (s. Kremer rhein. Franzien Seite
43 und 44, und Delius I. cit. beym Sualafeld) wird öst-
lich nur von den Bajoariern begrenzt, und kein anderes
Volk genannt. (14) Hätten die Thüringer den Nordgau inne
gehabt, so müßte es ja vielmehr heissen: „ab oriente Bajo-
arios et Thuringos.“
Jener Distrikt, den die Franken den Thüringern abnah-
men; das alte südliche Thüringen, das nachherige Francia
orientalis, liegt ja nach den Schwaben „a septentrionec.“
d) Gleiche Bewandtniß hat es mit der Stelle aus der
vulgata des Procopius: „Super Thuringos Suevi et
Alemanni. Auch diese beweist gegen den Autor, daß
die Thüringer nicht im Nordgau wohnten; demn sonst mößte
es heissen „ super Thuringos Bajoarü“ da ja super oder
sädlich dem Nordgau Bayern, und nicht Schwaben liegt;
und für die, ohnehin schon historische Wahrheit, der oben
angegebenen Sitze der Thüringer im spätern Ostfranken, denn
nur in diesem, waren die Sueven und Alemannen „ super
Thuringos.“ Eine ganz eigene Verdrehung, hat aber hier
(1#.0. Diese Angabe dürfte auch die Meinung bestctigen, dasß sich
in den ältesten Zeiten Franken nicht über Ausbach und
Schwabach herabgezogen, und gegen Süden ausgedehnt
habe; das Suaglafeld also zu Schwaben gehörte.
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