52
den tief eingepraͤgten Eigenthuͤmlichkeiten seiner Bewohner
erkennen muͤssen, daß die Voͤlker am Lech und vol—
lends gar am Main, niemals ein und dasselbe Volk mit
jenem an dek Isar, oder dem untern, rechten Donauufer
gewefen seyn könnten."“ Aber wer in aller Welt behauptet
denn, daß die Vôlker amn Main, und voülends gar am bech
zuam Nordgau gehörten! Dieser umfasste nur die heutige
Oberpfalz; und einen Theil des chmaligen Rürnberger und
Eichstädter Landes, und Ferade vön diesem sagt Mannert aus-
drücklich: „den zuverlässigsten Beweis für die Abstammung
der Opferpfälzer, liefert ihr Dialekt, welcher ganz aus bay-
rischem Gründstoffe besteht, und durch fränkische Ein-
mischung, nur cinigen abweichenden Anstrich erhalten hat.
Diese Abstammung verläugnet sich auch späterer, häufiger
Umänderungen ungeachtet, in dem größern Theile des Nürn-
berger Gebietes, und im Eichstädtischen nicht. — Dasist enke
ich deutlich und genug. Was den Cech betrifft, so sind doch
wohl die Völker am rechten Ufer dieses Finsses, unbezweifelt
Bayern? und democh wird in der ganzen Gegend, von
Weilheim bis heraus gegen Aichach mehr oder minder, ge-
schwäbelt.“ Dortwie hiet hatte ssch der Ubergang alls der Spra-
che des benachbarten Volkes Febildet, da sich hierin nicht leicht
irgendwo eine scharfe Abgrenzung zeigt, wo nicht die Nakur
selbst eine solche zieht. Darum verliert sich die deutsche SEpra-
che gegen Frankreich, gegen Rußland und Ungarn hin nur
allmahlig, schneidet aber gegen Italien weit schärfer ab,
weil dort keine natürlichen Grenzen vorhanden sind, hier aber
die Alpen eine solche bilden.
Die Seite 116 angeführte Stelle des heil. Hieronymus:
„Germania, Retia, Ager Noricus ab oriente flumine
fistula et sylva Hrcenia, ab occidente flumine Re-