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noch 1302 Graf Gebhardt von Hirschberg, den bayrischen
Consens bedurfte, um Schloß Sandsec an Eichstädt zu ver-
kaufen, (Falkenst. Cod, dipl. Nordeov. pag. 114 u. 130.)
Woher wäre dieser Lehensnerus zu erklären, wenn das band-
ursprünglich fränkisches und nicht altbayrisches gewesen? —
Aus allem diesem ziehe ich für Eichstädt den Schluß, daß
selbes 741 durch Suitger auf bayrischem Grund und Boden
gestiftet ward, dat es nach Utilos Niederlage 743 zwar
noch bey Bayern blieb, jedoch dort, was schon die Zuthei-
lung zum Mainzer Sprengel beweist, der fränkische Einfluß
die Oberhand gewann, woraus auch das Nichterscheinen sei-
nes Bischofs, auf dem Tassilonischen Conzil zu Dingolfing
anno 772 leicht erklärlich wird, bis es endlich, jedoch in
viel späterer Zeit, auch dem Namen nach, von Bayern abge-
trennt,, und zu Franken geschlagen wurde. Ubrigens wollte
ich hier nur die Gründe anführen, die auch für Eichstädts
Zubehörde zu Bayern sprechen; ein erfahrner Forscher möge
ein Resultat ziehen, jedem begründeten, nicht schon
längst widerlegten Ausspruch unterwerfe ich gerne meine
Ansicht, nie aber irgend einer Autorität, denn der
Servilismus in der Wissenschaft, in dem freyen Gebiete des
Geistes, ist der verächtlichste, Unter den Schriften der, die-
ser Meinung entgegen stehenden Parthey, ist die vorzüglich-
ste und grändlichste: „Historischer Auszug und Beweis,
daß das Stift Eichstädt ursprünglich ein fränkisches und kein
bayrisches Bisthum seye, 1754 " eine Abhandlung die mich,
besonders für die neuern Zeiten, in meiner Meinnung sehr
wankend machte.
Zu Nro 3 Seite 119. Allerdings ward von einigen
Chronisten, beynahe ganz Deutschland Bafoaria genannk,
weil dieß das Hauptland der karolingischen Regenten Deutsch-