Full text: Bayerns Gauen nach den drei Volksstämmen.

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von Lob überströmt. Die Wissenschaft gewinnt nur durch 
den Austausch der Ideen; die empirische durch haltbare 
Begruͤndung derselben. Es ist immer von Nachtheil eine 
Meinung als die einzig richtige zu erheben, wenn sie nicht 
nach allen Seiten hin gepruͤft, und von jeder befestigt ist. 
Dem kurzen Siegsgeschrey dürfte eben so schnell eine Nieder- 
lage folgen, die leicht zu vermeiden ist, wenn ersteres nicht 
zu früh angestimmk wird. 
Weit entfernt also, meine Meinung als die richtige auf- 
dringen zu wollen will ich, obigem Grundsatze gemt „, Punkt 
für Punkt der vorliegenden Schrift folgend, diese meine Mei- 
nung einfach darlegen, und sie mit den Gründen der Ver- 
nunft, mit einer ungezwungenen Auslegung der Urkunden 
und einer parteilosen Ansicht zu befestigen suchen. 
In der Einleitung ist der Gang der Territorien Bildung 
glücklich gegeben, nur glaube ich daß die Eintheilung in 
Gauen eine seit den Urzeiten her bestehende, und nicht 
erst im 10ten Jahrh. allgemeiner gewordene Einthei- 
lung sey, wie dieß die romischen Schriftsteller, besonders 
Cäsar und Tacitus, schon ziemlich deutlich darlegen. Es 
mochte früher nur diese Eintheilung mehr auf die einzelnen 
Stämme (die 100 Hagos der Sueven) sich bezogen haben, 
und erst als sich der Deutsche fester an Grund und Boden 
band, auf diesen selbst übergegangen seyn, was auch das 
lateinische baganus — (in der älrern Bedeutung vielleicht 
zum Gau gehbrig, Insasse, und erst später, als die Benen- 
nung pagus auf Dorf sich beschränkte, der Landmann, Bau- 
er) — zu bezeichnen scheint. 
Die kurze Uebersicht der schwäbischen Geschichte Pag. 4 
— 227 ist, besonders in Bezug auf den vorliegenden Sweck
	        
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