Full text: Bayerns Gauen nach den drei Volksstämmen.

71 
mit Ausnahme jenes Theiles, der unterhalb Regensburg zum 
Donaugan gehörte. Dieß beweisen mehrere Urkunden, wel- 
che vereinigt in Pallhausens Nachtrag stehen. Seine nordliche 
Grenze dürfte nach eben diesen Urkunden, bis in die Gegend 
von Vilseck reichen, wo auch die Sitze der flavischen Paralani, 
durch die noch vorhandenen Ortsnamen in iß (Schirniß, Töl- 
nitz, Kausnitz) in jener Gegend ziemlich deuklich abgegrenzt 
sind. — Das Land dieser Paratani reichte einem Busen gleich, 
zwischen den Thüringern und Bajoariern herein: „Gens 
Thuringorum erat in partibus Aduilonis in couli- 
nio Parathanorum.“ Arnolf vit. St. Emmerami 
und „Sala’Thuringos et Sorabos dividebat.“ Einh. vit. 
Carl M. — Und diesem Hauptstamme der Wenden, den So- 
raben, der am meisten westlich vordrang, gehbren nicht allein die 
Paratanen, sondern auch jene Slaven an, die westlich sich 
über die Rednitz herein anstedelten. (vid. annal. francor. 
fuld. ad an. 782.) — Aber unter den Carolingern, än- 
derten sich diese Verhältnisse. Carl d. G., errichtete die 
Marken gegen die nordbstlichen Feinde seines Reiches; die 
Böhmen und Soraben. Anfänglich waren beyde unter einem 
Markgrafen vereinigt: Andulf erscheint in der Bezeichnung 
der bekannten Handelsstrasse zu Forchheim, Brennberg und 
Regensburg. 1 819; ihm folgt Hatto — 828. Vermuth= 
lich nach dessen Tode, wurden aber beyde Marken, der wach- 
senden Gefahr wegen getrennt. 
A. Die Nordmark, auch die böhmische Mark oder der 
Nordgau umfaßte alles Land, was zum alten agilolfingischen 
Nordgau gehörte, ward aber durch die Unterwerfung der 
Slaven, bis über die Quellen der Nab und Eger ausgedehnt, 
gegebenen Beweisen, keineswegs zum bayrischen Nordgau, 
sondern zu Schwaben gehörte.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.