5
Was uͤbrigens da gogeben wird, wo diese fatalen Grenz-
streitigkeiten der Bojoarier und Franken unberuͤhrt bleiben,
ist alles Lobes wuͤrdig.
Nun pag. 38 zu den Bayhern; die eigentlich im Vorbey-
gehn gesagt, als jenes Volk, das dem nunmehrigen Reiche
den Namen gab, zuerst hätten angeführt werden sollen. Hier
vermißte ich unter den Quellen besonders Westenrieders treff-
liche bapyrische Geschichte, die doch wohl gleichen Werth mit
den gewiß achtbaren Arbeiten Pfisters, Jägers 2c. hat.
Pag. 40 ff. läßt sich der Herr Ritter über die alte Cek-
tensprache aus, und will in einer Note beweisen, daß selbe
weiter nichts, als das gemeine, niederbretagnische Patois sey.
Wenn aber die unvermischten Celten sich in Brita-
nien am längsten erhielten, und die alten Briten vor den.
Sachsen, von da nach der Bretagne (schon der Name sagt es)
geslohen sind, so hat ja Hr v. Lang einen Beweis gegen,
statt für sich geführt, und obige Thatsachen wird er doch
wohl nicht bestreiten wollen ?
Doch über diese Materie,, denke ich, läßt sich die Mei-
nung beyder Parteyen vereinen, und ein mit Beweisen be-
kräftigter Ausspruch thun. Ich will es versuchen. Es braucht
keineswegs die eine Meinung, welche die Bojer in den neu-
ern Bajuvariern wieder sindet falsch zu seyn, um die andere,
welche diese Bujuvarier aus eingewanderten Deutschen beste-
hen läßt, zu bestätigen. — Die Rômer haben das Land ero-
bert, daß ste aber Bojer antrafen steht nirgends; natürlich
weil diese schon vor Ankunft der Roͤmer von den Germanen
besiegt worden waren, welche aber die errungenen Sitze den
Rdmern bey ihrem Vordringen an die Donau wieder überlas-
sen mußten (Mannert Germania elc. 1820.) Die Rö-
mer wurden verdrängt, und statt ihrer wurden wieder die