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mahl der Beatrix, Tochter Ottos von Schweinfurth zu hal-
ten. Wer ist auch jener Otto, der 1112 erscheint: „castrum
Albewinestein et villam subtus sitam in pago Nort-
gowe in comitatu Ottonis?“ Schultesit pag.
321 und z2. Vielleicht jener Graf Otto II. von Ammerthal,
dessen Todessahr aber H. v. L. schon anno 1075 ansetzt?
s. auch Mon. Boic. XVI. pag. 858.—
Wer sind jene Radenzgautsche Grasen, Adalbert, Krafto
und wieder Adalbert, die in den Urkunden des 1r#ten und
1aten Jahrhunderts genannt werden 7 f. Schultes historischen
Schriften Seite 213 und 14.7 —
Die Unterabtheilungen dieser bayrischen Nordmark
sind nun:
1) der pagus Chambe, oder das Chambrich, spä-
ter, mit größerer Ausdehuung die marchia Chambe, vom
Autor selbst Seite 178 zu Bayern gezählt, und nach Maas-
gabe, der darin urkundlich genannten Orte richtig begränzt.
Wenn aber H. v. L. dort, bey einer von ihm selbst aus Pez.
thes. angefährten Stelle, die in jeder Zeile von dem wirk-
lichen Landesbesitz Tassilos und seiner Vorfahren zeugt: „Tes-
silo Dux, renovans anter iorem traditio-
nem, dedit,“ und „in traditione Ducum qui
istam patriam polsederunt “, diesen dennoch
bezweifeln, und nur von einem Mundiburdium sprechen möchte,
so begreife ich ihn wahrlich nicht. Der Umstand daß 1050
ein eigner Graf bes pagus Chambe Sizo erscheint, düurfte zwar
die Meinung, die auch H. v. L. theilt, begünstigen, daß die-
ser Gau nicht zum Nordgau gehörte, da dort zu gleicher Zeit
Otto als Markgraf erscheint. Man mug sie aber wieder auf-
geben, wenn man bedenkt, daß eben die Chamber Mark als
Erbschaft von diesem Otto, an die Vohburger, und dann an
das Wittelsbacher Haus kam, also doch wohl demselben ge-
hört haben mußte. 8i#0 war also nur comes im nordgan-
ischen subpagus Chambrich,
2) Die Marchia Napurg erscheint urkundlich 1040
und 1061 mit den Orten Nabburg und Pühlersreut oder
Pulluried, bis an die Quellen der Haid= und Waldnaab, und
bis gegen Eger hin verbreitet. Beydemale wird diese Mark
in bage Nortgowe gesetzt, und ist dem Grafen dieser Haupt=