Full text: Königlich Württembergisches Staats- und Regierungs-Blatt vom Jahr 1807. (2)

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hausen „Mitwoch der 2. Dec. und zu Pfauhausen Diensiag der I. Dec benimmt. Dieses Vorhaben wird 
hiemit öffentlich bekannt gemacht, mit dem Anhang, daß sich die Liebhaber an gemeldten Tägen, jedes- 
mahlen morgens 8 Uhr, und zwar zu Neuhausen in der Cameral-Verwaltung, zu Pfauhausen aber im 
herrschaftl. Schloß einfinden koönnen, wobei solchen vorlärfig zur Nachricht dient, daß sie an dem Kauf- 
schilling nur ein Drittel baar, die übrige zwei Drittel aber in 2 verzinnslichen Jahrszielern bezahlen dür, 
fen. Den 16. Nov. 1807. - Cameral-Verwaltung Köngen zu Reuhausen. . 
Ludwigsburg. Kornwestheim. Bis Freitag den 27. d. M. wird ein Theil der zur Königk. 
Oekonomie gehdrigen Schafweide zu Kornwestheim mit dem Uebertrieb auf den benachbarten Orts-Mar- 
kungen an einen Sublocator zur Beschlagung mit 350 St. Schafen auf das Jahr vom 1. April 1805. 
im Weg des bffentlichen Aufstreichs überlassen werden. Die Pachtlustigen können sich des Nachmittags 
in Kornwestheim einfinden. Oen 19. Nov- 1807. Königl. Bau= und Garten-Commission. 
Murhardt. Dem Müller Ockert zu Steinberg ist in der Nacht vom 0 auf den 10. Nov. d. J. 
ein Merd aus dem Stall diebisch fortgeritren worden. Der Dieb wurde soglrich verfolgt, in Viehberg 
arretirt und zum Grfl. Limp. Patrimonialamt Ober, Roth eingelfefert; wo er nach erhaltener Nachricht enr- 
kommen ist. Das gestohlene Pferd ist zwar dem Eigenthämer wieder zugestellt worden, da es aber der 
Justiz gn Habhaftwerdulig des entwichenen Diebs gelegen ist, so wird, da sein Nahme unbekannt ist, 
folgendes Signalement von ihm belannt gemacht, um ihn etwa dadurch wseder auszukundschaften und 
zur Haft zu bringen. Er ist etlich und zwanzig Jahre alr, von wohlgebildetem Angesicht, hat kurze 
braune Haare, ist ungefähr s Schuh 6 Soll groß, hatte bei seiner Entweichung einen beschmuzren 
Zwilchkittel, dergleichen lange Hol#en, Schuh und gestreifte Strümpfe an; unter einem alten Filzhut 
trug er eine weiße baumwollene Käppe. Er gab sich von Brettach gebürtig aus. Nach andern Nach- 
richten aber soll er oon Schmieden an der Murr zu Hause seyn, Murrhardt, den 10. Nov. 1807. 
Oberamt allda. 
Denkendorf. Am r. d. M. Vormittags wurde in der Hecke eines Klostergartens hart an der 
Straße nach Nürtingen ein Kind weiblichen Geschlechts, das etwa 16 Wochen alt ist, gefunden. Das- 
selbe wurde durch sein Weinen entdekt, und ist vetmuthlich von sekmer treulosen unbekannten Mutter, 
delnahe ohne Bedeckung kurze Zeit zuvor ausgesezt worden. Da dieses Vergehen Strafe verdient, und 
das Kind allen Umständen nach, Landstrefcher zu Eltern hat, auch aus den Fußtritten wahrzunehmen 
ewesen ist, daß neben einem Weibsbild auch eine Mannsperson diesen Weg gemacht hak, und die Aus- 
undschaftung. der Mutter gegenwärtig nicht schwer seyn sollte, weil am Z# v. M. alle fremde herum- 
vagierenden Leute allenthalben verzeichnet werden mußten, so werden die löbl. Obrigkeiten in der Nähe 
ersucht, hiesigem Oberamt diejenigen Vaganten nahmhaft zu machen, die mit einem Kind von dem an- 
gegebenen Alter an erwähntem Tag aufgeschrieben worden sind. Den 3. Nov. rsoy. Oberamt Köngen. 
Rotweil. Der bei dem Füfilier-Regiment 2. Bataillons gestandene Gemeine Faver Osterwald von 
hier, ist den rI. v. M. aus der Garnison Stuttgart desertirt. Sämtliche obrigkeitl. Behdrden werden 
daher ersucht, auf diesen Deserteur fahnden, ihn im Betretungsfall arretiren, und an das nächste Mi- 
litafr-Commando oder an das hiesige Oberamt einliefern zu lassen. Den 7. Nov. 1807. Oberamt. 
  
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Warnung vor Schazgräbern und Geister-Beschwörern. 
Gaildorf. Es scheint, daß sich aufs neue eine ganze Gesellschaft solcher Betrüger zusammen ge- 
rottet habe. Zwei davon sind bei hiesigem Oberamt in Untersuchung gekommen, vor denen das Publie 
kum allerhoͤchsten Befehls gemäs hiemtt öffentlich gewarnt wWird. 1) Joseph Lambrecht aus Sändersdorf 
im Baierischen gebürtig, 43 Jahr alt, katholischer Religion von Profession ein Beker, mittlerer Statur, 
5 Schuh 7 Zoll 2 Strich gros, er ist vorzüglich daran kennbar, daß er auf jedem Aug ein Blümlein 
hat;z;; er hat eine Frau bei sich, die durch ein Muttermahl am Mund rechter Seits gezeichnet ist und 
2 Kinder, einen Kraben von 7, und ein Mädchen von ## Jahren, welche nach erstandener ihnen allere 
Snädigst zuerkanpten Strafe durch Incarceratlon unter Vorschreibung einer Marsch= Route aus den Kbnigk. 
Staaten verwiesen wurden. 
a2) Johannes Jager, ein Preuß. Deserteur, aus Breslau in Schlessen gebürtig, s Schuh s§ Zoll 
gros, hat schwarze obgeschnittene Haare, bräunlichtes Angeßcht, schwarze Augbraunen, etwas stumpfe 
Nase und einen schwarzen Bakenbart, welcher aus Unachtsamkeit des Wächters aus dem Gefängniß dahser 
emtkommen ist. Den 11. Nov. 1807. Königl. Souverginetäts, Oberamt allda.
	        
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