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Reuttlingen. Der bei dem Königl. Infanterie-Regiment Prinz Friedrich gestandene Gemeine, Johañ
Kaz, i am r7. Sept. im Urlaub desertirt. Sämtliche Orts-Obrigkeiten werden daher geziemend ersucht, auf
diesen Flüchtling u fahen, denselben im Betretungsfall zu arretiren, und wohlverwahrt entweder an die
nächste Königl. Militair-Behörde oder zum hiesigen Oberamt einzuliefern. Den F. Okt. 1808. Oberamt.
Tübingen. Ees ist der bei dem Königl. Garnisons-Bataillon gestandene Gemeine, Abraham Kraus
von Nehren von der Gallioten-Wacht im vorigen Monat desertirt. Sämtliche obrigkeitliche Stellen werden
daher ersucht, diesen Deserteur auf Betreten zu arretiren, und entweder an das hiesige Oberamt, oder an das
Bataillons-Commando wohlverwahrt einzuliesern. Den 6. Okt. 1808. Oberamt allda.
Tübingen. Da der bei dem Königl. Infanterie-Regiment von Franquemont gestandene Gemeine Mo-
riz Haar von Poltringen im vorigen Monat in Urlaub desertirt ist; so werden sämtliche obrigkeitliche Stellen
ersuen, auf diesen Deserteur zu fahnden, ihn auf Betretten zu arretiren, und entweder an das hiesige Ober-
amt, oder an die betreffende Militair-Behörde wohlverwahrt einliefern zu lassen, Den 1 I. Okt. 1808.
eramt allda.
Sindringen, im Kreis Oehringen. Der unter dem Königl. Garnisons-Bataillon gestandene Gemeine,
Johann Georg Mak von hier, ist im verflossenen Monat aus der Garnison Hohenasperg zum zweitenmal de-
sertirt. Derselbe ist 27 Jahr alt, mißt 5“ 11“ hat blonde Haare, dergleichen Augbraunen, blaue Augen, lan-
ge spizige Nase, weiße Zähne, und etwas blatternarbigtes Gesicht. Alle Hochlöbl. Obrigkeiten werden gerie-
mend ersucht, auf diesen Deserteur zu fahnden, und ihn im Betretungsfall entweder dem Hochlöbl. Comman=
do oder unterzeichnetem Amt zu überliefern. Den 8. Okt. 1808. Patr. Ober-Vogteiamt allda.
Tübingen. Der entwichene Knecht des Engelwirths zu Mössingen, Jacob Dreher von Thalheim,
hiesigen Oberamts, hat sich eines zu Mössingen verübten Diebstals in hohem Grade verdachtig gemacht. Alle
obrigkeitliche Stellen werden bievon mit dem Ersuchen benachrichtigt, den Dreher, falls er sich irgendwo an-
treffen lassen sollte zu arretiren, und an das hiesige Oberamt einliefern zu lassen. Er ist 22 J. alt, § Schuh
8 Zoll groß, hat schwar;e Haare und Augen, ein rundes Angesicht und schmale Leppen. Bei seinem Entwei-
chen trug er einen dreiekigten Hut, einen schwarz barchetnen Kittel, schwarzlederne Hosen, und lange Stiefel.
Den 13. Okt. 1808. Oberamt allda.
Biberach. Es ist zwar schon unterm 29. Jul. d. J. öffentlich bekannt gemackt worden, daß die hie-
sige Stadt die allergnadigste Erlaubnis erhalten habe, in Zukunft mit dem alle Mittwoch abzuhalten bercchtig-
ten Frucht-und Wochenmarkr einen Viehmarkt verbinden, urd statt der bisher bestandenen 4 Jahrmärkte nur
wei, nenuich den ersten am Dienstag vor Aschermittwoch, und den zweiten am Dienstag in der Martini-
Woche abbalten, hingegen die Dauer derselben auf 4 Tage bestimmen zu dörfen. Da aber der Anfang der
wochentlichen Viehmärkte noch nicht bestimmt war, so wird dieses hiemit nachgeholt und bemerkt, daß der erste
Viehmarkt am Mittwoch nach Michaelis, und von da an jeden Mittwoch abgehalten wird, wobei die noch-
malige Versicherung ertheilt wird, daß man dem Käufer und Verkäufer allen möglichen Vorschub leisten, und
für alle Bequemlichleit in Anfebung des Blazes und dergleichen sorgen, auch die auf die 2 bechste Pferd= u.
Rindriehkäuße ausgesezte Praͤmien von i fl. Zo kr. und fl. jedesmal richtig ausbezahlen wird. In Ansehung
der Jahrmärkte wird noch bemerkt, daß heuer und fünftih der sogenannte Michaelis= und Pfingstmarkt nicht
mehr abgehalten wird, wogegen man sich schmeichelt, daß die 2 übrige desto fleisiger werden besucht werden.
Den 8. Scnt. 1808c. — . . »OberamtundMaistratallda.
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mie-Colleg#i vom F. diß allergnädigst legitimirt worden, ihren auf Alt-Galli zu halten berechtigten Vieh= und
Krämermärkt sowohl heuer als für die Zukunft am Tag vor dem Feiertag Simonis und Judä, miehin heuer
aren 27. dieses Monats abzuhalten, so daß der Nachmarkt alsdann jedesmal auf gedachten Feiertag fällt. Dis
wird dem Publikum, besonders aber den diesen Markt besuchenden Handelsleuten und Krämern hierdurch be-
kannt gemacht. Den 10. Okt. 1808. * Kön. Overar#t.
Nizenhausen. Da eine Menge Briefschaften an das obere Cameral= Amt des Oberamts Nizenhausen,
und die Ober-Antöpflege gerade zu an das Oberamt addrebirt, und dadurch die so sehr gehäufte Geschäste
unnöthiger Weise noch mehr vergrößert werden: So siehet man sich genötbiget, öffentlich bekannt zu machen,
daß brede genunnte Stellen in Brtenstein etablirt sind, und daher die dahin geeignete Briefschaften, ent weder
an das Königl. Cameral-Amt Bartenstein, oder an die Königl. Ober-Amtspflege des Oberamts Nizenhausen
zu Bartenstein geradezu zu addrebiren wären. Den 14. Okt. 1808. Oberamts-Verweserei allda.
Meost einer Beilage.) ·