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a dort die zwei Kurse der Semmer und Winterschuke ganz gleich, und meistens auch mehrere Sckullchrer
A.estelt. sind; folglich im Anfange der Sommer-wie der Winter-Schule neue Schler angenommen wer-
en können.
&. 3. Um die Aufnahme der Kinder in die Schule fejerlicher zu machen, wird der Vater oder die Mut-
ler oder Pormurd an dem bestimmten Tage das Kind selbst in die Sckhule kegleiten, und es dort dem Pfar-
rer und Sckullehrer, welche auf ihre Antunst warten, vorstellen ; der Fsarrer und Schrlelrer nehmen sie
freundlich auf;z der Erste hält eine kleine ermunternde licbreiche Anrede an sie; tann gehen sse in die Kirche,
und nach vollendeter Gottesrerehrung wieder in die Sdule zurnk.
Nun liest der Sa ullehrer die Saulgeseze, in so neit sie das Verhalten der Kinder ketreffen, vor, wel-
che der Pfarrer jedesmal mit kleinen Vewerkungen begleitet. Aud wird der Pfarrer in den ersten Tagen der
nterschule zu gewissen Stunen, den Sckuler alle Jahre einen iuckmäsigen Unterrichtüber ihre Prichten
gegen den Schullehrer, die Eltern, die Ortsvorsteher die geistlich = und weltliche Obrigkeit geben; ferner, wie
sich gut geartete Echuͤler in- und aufer der Scule, in der Kircke, bei der Predigt, Chisstenlehre zu ver-
halten, welcke Hôflichkeits -Regeln gegen alle Klassen der BMenschen sie zu beobackten haben 2c.
K. 4. Einen Monat vor Anfang der Winterschule, oder vor Allerheiligen, zieht der Pfarrer aus dem
Kaustuche die Liste derjenigen Kinder aus, welche bereits 6 Jahre alt sind, oder rieses Alter in einigen Wo-
chen erreichen.
Er übergiebt diese Liste sowohl dem Schulinspektor, als auch dem Schullehrer, damit sie beide diesen Zu-
wachs der sckulpflichtigen Kinder in ihre Tabellen eintraßen.
Am Sonntage vor dem Anfange der Winterschule liest der Pfarrer diese Liste nach der Predigt der ver-
soammelten Gemeinde vor, damit die Eltern, welche es etwa versaumen, ihre Kinder in die Schule zu schiken,
sich mir der Ausrede nicht entschuldigen könnenz sie haben nicht gewußt, daß ihre Kinder bereits das schul-
flichtige Alter haben.
K. 5. Der Unterricht der Kinder in der Schule soll ungusgesetzt, das ganze Jahr hindurch dauern; nur
mit diesem Unterschiede, daß in den Wintermonaten die Zeit des Schulhaltens ungleich langer seyn muß, als
n den Sammer= Monaten, weil in den letztern die größern Schüler ihren Eltern zu Feldgeschäften mehr n#-
chig sind.
8 8. 6. Die Winterschule faͤngt mit dem 3. Nov. an, und endiget sich an Georgil. Den Sonntag aus-
Knommen, wird alle Tage, und zwar Dor= und Nackmittags Schule gehalten; nur am Mittwoch und
Samstag ist Nachmittags Vakanz, mehr noch um des Lehrers als der Schuler wegen, damit sich nämlich der-
seibe durch Lesung guter Sckulschriften in seinem Fache immer weiter bilden möge.
Jedoch, wenn unter der Wocke ein gebotener Feiertag einfällt, wird auch am Mittwech Nachmittaße
Cchule gehalten. Die Dfarrmesse ist, so lange die Winterschule dauert, des Morgens um 8 Uhr; alle
Schüler, wenn sie nicht rechtm äfig gehindert sind, sollen in derselben erscheinen; und unmittelbar darauf
sangt der voermitta. g Schuluntertict an, welcher bis 11 Uhr tcalert. Nechkn ittags dauert er ven 12 bis 3
Uhr. Nach Gutbesn en kann derseibe auch elwas sr#ter, z. B. um halb 1 Uhr, eder gar erst um 1 Uhr
#anfangen; allein er muß alsdenn um so fräter aufhören, und immer 3 Stunden dauern.
# Die Semmerschule soll binführo in allen katholischen Gemeinden des Kknigreichs, ohne Ausnah-
me eingeführt werden. Sie sängt mit dem 1. May an, und dauert bis zum dritten Soenntage im Dkteber-
Fedoch treten wegen Landgeschäften 3 mal Ferien ein, « - « ·
1) in der Heuerndte, dann «· «""
2) in der Wintergetraid-Erndte,
3) in der Weinlese fuͤr die Segenden, wo Wein gebaut wird. Sie sollen aber nie uͤber 8 oder hoͤch-
stens 12 Tage ausgedehnt werden.
Die Sonmerschule nird in der Weche wenigstens Zmal, am Mentag, Mittmoch und Freitag, jekesmal
aber, wo moͤglich, Bormittags gebalten. Die ʒ sarrmesfe soll zu einer folc. en Stuntde gehalten werden, daß
die Schule nicht gehindert wird; diese faͤngt Morgens um 6 Uhr fuͤr die dritte oder grͤste Classe der Kinder
an, und dauert bis 8 Uhr; alsdann wird die dritte Elasse entlessen, und es konmen die Kinder der zweiten
und ersten Elasse in die Sckule; und ihr Unterricht dauert von 0 Uhr bis 17 Uhr.
Hiebei wird noch folgendes bemerke: « « ·
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1 chrmain wie die W zu urschule alle Tage gehalten.