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hiesige Stiftsverwaltung samt Zugehoͤrde, 1 Vrtl, mit einem Zaun umfaßten Krautgarten in der Vorstadt an
der Chaussee, auch 24 Vrtl. 42 Rth. Grasgarten im Brühl, zunächst vor der Stadt, an der Chaussee ver-
kauft werden. Das Stiftsverwaltungsgebäude, welches im J. 1783. mit einem darunter befindlichen gewölb-
ten Keller zu 89 Aim. neu erbaut worden, ist F“ lang, 42“ breit, 2 Stok hoch, im untern Stok, welcher
ganz von Stein ausfzeführt ist, befinden sich 1 heizbare geipste Stube, zwei geipste Kammern, ein Speis-
un? ein Gemüskämmerlen, ein großer und kleiner Holzstall; in diesem Stok sind alle Fenster mit eisernen
Korbgittern verseben. Der zweite hölzerne Stok enthält 4 heizbare geipste Zimmer mit 3 Oefen, 2 geipste
Kameinern, 1 Küche und Speiskammer, unter dim Dach sind 6 mit hölzernen Wänden abgesonderte Kam-
mern und noch ein großer Boden. Hiezu gehört ein Waschhaus, weiches 20“ lang, und 18“ breit ist, und
ein Schwein= und Geflügelstall, ferner eine 42“ lang und 30“ breite Scheuer mit I steinernen Stok, hinter
dem Haus ein Gärtle und ein Hof, worinn ein laufender Rohrbronnen ist; sämtliche Gebäude sind mit einer
steinernen Mauer umgeben. 3) Solle mit folgenden Güterstüken der zweifache Versuch eines Verkaufs und
einer 9 jährigen Verpachtung gemacht werden, als 31 Bril. § Rth. Wiesen im Sachsentobel, 1. Mrg. 1 Brt.
114 Rth. im Schlatwiesen, I Mrg. 1# Vrtl. 0 3 Rth. Wiesen im untern Brühl und 2 Mrg. 73 Rth. Wie-
sen am Heininger Berg. Zu dieser Verhandlung ist nun Montag der 20. Febr. festgesezt; die Liebhaber zu
einem oder dem andern können daher von den Gebduden und Gütern täglich Augenschein einnehmen, sich ge-
dachten Tags Morgens Z Uhr mit obrigkeitlichen Zeugnissen ihres Prädikats und hinlänglichen Vermögens
halber versehen, in der hiesigen Cameral -Verwaltung einfinden, und sodann der weitern Verhandlung anwoh-
nen. Wobei noch bemerkt wird, daß an dem Kaufschilling ein Drittel nach erfolgter allergnädigster Ratifica-
sion sogleich baar, die übrige zwei Drittel aber in zwei verzinnslichen Halbjahrs-Zielern bezahlt werden müs-
ten. Den 8. Febr. 1808. Cameral-Verwaltung allda.
Leonberg. Oie ausschliesliche Befugnis, in den F. Leonberger Amtsorten, Höfingen, Heimerdingen,
Schökingen, Hirschkanden, Dizingen, Gerlingen und Weil im Dorf Aschen erkaufen, und zenn Potaschen-
Sieden unter gewißen Vrdingungen verwenden zu doͤrfen, solle unter Vorbehalt allergnaͤdigster Ratisikation
auf 4 oder 6 Jahre an den Meistbietanden verliehen werden; welches unter dem Anfuͤgen hiemit bekannt ge-
macht wird, daß sich die Liebhaber Samstags den 27. Febr. Vormittags 10 Uhr bei der wirklichen Verhand-
lung in der Cameralverwaltung allhier einfinden ksnnen. Den 12. Fedr. 1808-
Kön. Cameralverwaltung allda.
Stetten im Remstbal. Die unterm ro. Jan. I. J. auf fernere 6 Jahr von Georgii 1808 bis 1874.
wiederholt vorgenommene Verleihung der herrschaftl. geheimen Mühlen bei Beinstein an der Rems gelegen,
wurde allergnädigst nicht ratificirt. Es wird bis Mittwoch den 2. Merz eine nochmalige Aufstreich Verhand-
lung vorgenommen werden, bei welcher sich die Liebhaber Vormittags 0 Uhr mit obrigkeitlichen Zeugnissen
über ihr Vermögen, Prádikat und Kenntnisse des Müllerhandwerks versehen, bei hiesiger Cameralverwaltung
einsinden können. Zu dieser mit 3Z Mahl= und # Gerbgang versehenen Mühlen gehören o Mrg. 2 Brtl. Wie-
sen, Gärten und Schorland, nebst 2 Fischwassern in der Rems; zu Erleichterung des Beständers wird die
vorherige Lieferung von looo Gäng Dung in die herrschaftl. Weinberge z Kleinheppach auf goo herabgesezt,
auch werden einem Beständer zu leichterer Erzeugung des Dungs auf Verlangen 3 Fuder Stroh gegen Bezah-
lung im coursirenden Preiß abgegeben werden. Den 14. Febr. 1808. Cameral-Verwaltung allda.
Steinenberg, Schorndorfer Oberamts. Die Commun daselbst gedenkt ihre zu 150 Stük berechtigte
Schaafweide von Ambrosii bis Jacobi 180 S. nebst der Winterwaide von Martini 1803. bis Ambrosii 1900.
im öffentlichen Aufstreich zu verleihen. Hiezu ist Dienstag der 1. Merz anberaumt, woran die Liebhaber, wel-
che sich über das Recht Schäferei treiben zu dörfen auszuweisen haben, Vormittags 0 Uhr auf dem Rathhaus
zu Steinenberg erscheinen, die Bedingungen vernehmen, und der Versteigerung anwobnen wollen. Den 8.
Febr. 1808. Oberamt Schorndorf.
Denkendorf. Dg der Klosterbäkerei-Akkord allhier, auf nächst Georgii zu Ende gehet; so solle nach
einem von Königl. Ober-Finanzkammer ergangenen allergnädigsten Befebl ein neuer Akkord mit einem tüchti-
gen Bekermeister auf 6 Jahre sub legali balta auf allergnadigste Ratiftcation abgeschlossen werden. Diese
Verhandlung wird Montag den 22. Febr. vorgenommen werden, es haben sich daher die zu dieser Entreprise
Lusidezeugende Bekermeister gedachten Tag Morgens 0 Uhr in des Unterschriebenen Amtswohnung mit obrigkiit-
lichen Zeugnissen über ihre Bäkerei-Kenntnisse, Aufführung und Vermögen, einzufinden, die Bedingungen